Höhere Mathematik sehen und verstehen
ISBN 978 662 69291 2 Auflage 2   Book         Springer Spektrum
ISBN 978 662 69292 9 Auflage 2 eBook
www.mathematik-sehen-und-verstehen.de    
https://masuv.web.leuphana.de     (Sicherer Zugang)
Dörte Haftendorn

Dieter Riebesehl

Hubert Dammer


1    Analysis    2D
1.1 Zahlen bitte 1.2 Komplexe Zahlen 1.3 Folgen und Grenzwerte 1.4 Reihen 1.5 Darstellungsvielfalt,
Funktionstyen
1.5.4 Funktionen-Bauhof 1.6 Differential-
rechnung
1.7 Funktionen untersuchen 1.8 Integral-
rechnung
1.9 Anwendungen der
Infinitesimalrechnung
Anregungen Anr. 1.1 
Gauß'schr Zahlenebene
Anr. 1.2 
Gleichungen, Logarithmus
Anr. 1.3 
Affenkasten
Anr. 1.4 
Pantherkäfig
Anr. 1.5 
Potenzfktn.
Anr. 1.6 
Eulerkasten
Anr. 1.7 
Zu L'Hospital.
Anr. 1.8 
Fourier-Koeffizienten
Anregungen und Lösungen
ALLE BILDER (außer den Icons) erscheinen beim Anklicken in neuem Tab in dreifacher Größe.



1.1 "Zahlen bitte" 1.1.1 Aufbau des Zahlsystems    Weiter mit 1.2.
Abschnitt
1.1.1
Seite 2
Abb. 1.1 Zahlaufbau. Jeder tiefer stehende Zahlbereich enthält alle über ihm stehenden. In jedem oberen Zahlbereich gibt es Aufgaben, deren Ergebnisse in ihm nicht zu finden sind. Sie führen zur Einführung eines neuen Zahlbereiches, in dem dann alle solche Aufgaben lösbar sind.



Abschnitt
1.1.2
Seite 4
Auflage 1:
Abschnitt
1.1.1.1

Abb. 1.2 Die Kreiszahl \(\pi\) wird berechnet aus der 2 n -fachen Seitenlänge der regelmäßigen, dem Einheitskreis einbeschriebenen 2 n -Ecke, Formeln in c), Herleitung in b), also der Quadratfamilie 4-Eck, 8-Eck, 16-Eck usw., gezeigt in a). Der halbe Kreisumfang ist dann pi,

Kreisfläche und halber Umfang innen   download
Zusatz Kreisfläche und halber Umfang außen.
In dieser Datei sind umfassende Vielecke aus der Quadratfamilie geometrisch konstruiert. Radius 1 bewährt sich, weil dann nicht das Fenster nachjustiert werden muss.
Die Kreiszahl pi ist dann der gemeinsame Grenzwert der umfassenden (umbeschriebenen) und der inneren (einbeschriebenen) n-Eckflächen aus Abb. 1.2.a), aber auch der im Buch hergeleitenen Folge der Wurzelausdrücke aus Abb. 1.2.b).

1.2 Komplexe Zahlen C, Grundlagen   Weiter mit 1.3.
Abschnitt
1.2.1
Seite 6
Abb. 1.3 Definition einer komplexen Zahl. a) Realteil, Imaginärteil, Betrag und Argument (Winkel) b) Die Zahl \(z\) und ihre konjugiert-komplexe Zahl \(\bar z\).


komplex-def.ggb
Abschnitt
1.2.2
Seite
8
Auflage 1:
Abschnitt
1.2.1.3

komplex-plus-minus.jeg Abb. 1.4 Strichrechnungen mit komplexen Zahlen ergeben wieder komplexe Zahlen. a) Summe, b) Differenz, c) die Summe mit der konjugiert-komplexen Zahl ist immer reell.


komplex-plus-minus.ggb
    komplex-plus-minus-pfeile.ggb
Abschnitt
1.2.2
Seite 8
Auflage 1:
Abschnitt
1.2.1.3

    Abb. 1.5 Punktrechnungen und Wurzeln mit komplexen Zahlen. Der Einheitskreis ist der Deutlichkeit halber mit eingezeichnet. a) Produkt, b) Quotient, c) Quadratwurzel, d) fünfte Einheitswurzeln (siehe Text).
komplex-mal-durch.ggb
komplex-polar-wurzel.ggb
-->
Anregung 1.1
Abschnitt
1.2.2
Seite 9
Auflage 1:
Abschnitt
1.2.1.3



Lösung der Anregungen
Anregung 1.1 (Vertrautheit mit der Gauß'schen Zahlenebene)
1. Betrachten Sie eine komplexe Zahl \(z\) im 2.~Quadranten.
Machen Sie sich durch kleine Skizzen klar, in welchen Quadranten dann \(z^2,\; z^3,\;3{\rm i}\cdot 2z,\;3{\rm i} +2z,\; \bar{z},\; \frac{1}{z}\; \text{ und } \frac{1}{\bar{z}}\) liegen.

2. Betrachten Sie \(z=12+{\rm i}\,n\) mit \(n\in \mathbb Z\). Für welche \(n\) liegen diese komplexen Zahlen innerhalb des Kreises um 0 mit Radius \(r=30\)?

3. Welche komplexen Zahlen \(z\) haben die Eigenschaft \(|z|=|\Re(z)|+|\Im(z)|\)?

4. Zeichnen Sie \(z=4+3\,{\rm i}\) und berechnen den Betrag. Überrascht Sie das Ergebnis? Informieren Sie sich über "pythagoräische Zahlentripel". Was haben sie mit dieser Aufgabe zu tun?

5. Definieren Sie in GeoGebra \(b=0.5+0.7{\rm i}\). Setzen Sie \(\{b,\,b^2,\,b^3,\,b^4,\,b^5,\,b^6\}\) in die Zeichenebene und verbinden Sie sie mit einem Polygonzug. Ziehen Sie dann an \(b\). Was beobachten Sie?

6. Zeichnen Sie in GeoGebra ein reguläres \(n\)-Eck im Einheitskreis mit Hilfe von \(a={\rm e}^{{\rm i}\,\varphi}\), siehe Abschnitt 1.2.1.1.
-->
Abschnitt
1.2.3
Seite
11
Abb. 1.6 Additionstheoreme Dreieck ACE: Strecke \(\overline{AC} = \cos\alpha · \cos \beta\) und \(k = \sin\alpha · \cos\beta\)
Dreieck \(FDE: g = \cos\alpha · \sin\beta\) und \(d = \sin\alpha · \sin\beta\)
in a) Dreieck \(ABF: \overline{AB} = \cos(\alpha + \beta)\) und \(\overline{BF} = \sin(\alpha + \beta)\) für b) siehe Text
Additionstheo-sincos.ggb


1.3 Folgen und Grenzwerte   Weiter mit 1.4.
1.3.1 explizit definierte Folgen Zusatz: Cauchy-Folgen und Grenzwert 1.3.2 rekursiv definierte Folgen 1.3.3 2D-Folgen, Bilderfolgen, Fraktale   Weiter mit 1.4.

1.3.1 Explizit definierte Folgen
Abschnitt
1.3.1
Seite 12
Abb. 1.7 Folgen und Grenzwert. a) und b) beziehen sich auf dieselbe Folge, Bild c) auf eine andere. Ein \(\varepsilon\) kann am Schieberregler frei gewählt werden und es wird dadurch ein \(\varepsilon\)-Streifen um \(y = G\) gelegt, wobei G der vermutete Grenzwert ist. Die beiden Funktionsgraphen zeigen tragende Funktionen einer oberen und einer unteren Teilfolge (Formeln siehe Text). Nun wird, entsprechend der Definition des Grenzwertes für Folgen, angezeigt, ab welchem \(n_0\) die Folgenglieder \(a_n\) in dem
\(\varepsilon\)-Streifen liegen.
Bildteil c) zeigt, dass man so den Grenzwertbegriff verstehen kann, aber keine Gewissheit erlangt. Die hier gezeigte Folge (siehe Text) hat gar keinen Grenzwert, sondern nur zwei Häufungswerte. Ein hinreichend kleiner \(\varepsilon\)-Streifen wird gar nicht mehr betreten.
a) und b) folgen-grenzwert.ggb     c) folgen-grenzwert-c.ggb     gemeinsam im GeoGebra-Book
Zusatz
Abb. 1.7Z1
Konzept der Cauchy-Folgen:
Eine Cauchfolge \((a_n)\) liegt vor,
wenn es zu jedem \(\varepsilon>0\) eine Zahl \(n_c\in\mathbb N\) gibt,
so dass für alle \(m,\ n >n_c \) stets \(|a_m-a_n|<\varepsilon\) gilt.

  folgen-cauchy-grenzwert.ggb
Das Besondere an dem Konvergenzbegriff von Cauchy ist, dass bei seiner Formulierung der Grenzwert \(G\) gar nicht vorkommt. Stattdessen wird der Ordinaten-Abstand zweier beliebiger Folgenglieder betrachtet. In dem Bildern 1.7Z1 und 1.7Z2 ist o.B.d.A. \(m < n\) realisiert und \(a_m\) ist durch eine rote Raute und \(a_n\) durch einen lila Kreis gezeigt. Die Ordinate von \(a_n\) ist auch an der Stelle \(m\) eingetragen, dadurch gibt die kleine rote Strecke dort das \(|a_m-a_n|\) aus der Definition an. Wie auch bei der Definition zu Abb. 1.7 wird zuerst \(\varepsilon\) gewählt, dann dazu und ein \(n_c\). Rechts davon muss also die Abstandsbedingung erfüllt sein. Ein \(\varepsilon\)-Streifen ist hier gelblich von \(a_m\) aus nach oben gezeichnet und ein grünlicher
\(\varepsilon\)-Streifen nach unten. Dieser \(2 \varepsilon\) breite Streifen ist ab \(n_c\) eingetragen, er verändert seine Höhenlage mit \(a_m\).
Die blaue bzw. die gelbe Funktion sind kleinste obere Schranke bzw. größte untere Schranke. Wenn sie beide in denselben Streifen eintreten, ist \(n_c\) groß genug gewählt.

Ob dann aber wirklich Konvergenz vorliegt, ist nicht sicher, denn es muss ja für jedes \(\varepsilon\) so ein \(n_c\) zu finden sein.
Zusatz
Abb. 1.7Z2
folgen-cauchy-kein-grenzwert.ggb

Genau das geht in Abb. 1.7.Z2 schief. Dort ist das erste Bild noch so wie das zweite von Abb. 1.7.Z1, beide Schranken liegen in demselben \(\varepsilon\)-Streifen. Die violetten Striche deuten schon an, was sich in dem rechten Bild auch zeigt, dass die beiden Schranken nicht dieselbe Asymptote haben. Für hinreichend kleine \(\varepsilon\) gibt es gar keine \(n_c\), von denen an der Abstand beliebiger zweier der Folgenglieder beliebig klein wird.
  Die Betrachtung solcher Bilder kann dem Verständnis dienen, aber grundsätzlich keine Entscheidung zur Konvergenzfrage liefern.

Darum gehen wir hier noch auf die Definition der tragenden Funktion ein.
Es ist \( f(x)=(2+(\frac{4}{x}+a)\sin(\frac{2x+1}{2}\pi x)\ \text{mit} \ a_n=f(n)\) und den Schranken \(g(x)=2+a +\frac{4}{x}\) (blau) bzw. \(h(x)=2-a -\frac{4}{x}\)(ocker) und den Asymptoten \(y=2+a \mbox{ bzw. }y=1-a\) (violett).
Dabei lässt \(a\) sich mit einem Schieberegler einstellen. In Abb. 1.7Z1 ist \(a=0\), daher liegt Konvergenz gegen \(G=2\) vor. Sonst ist \(|a_m-a_n|>2a\) für \(n+m\) ungerade. Daher liegt in Abb. 1.7Z2 mit \(a=0.5\) gesichert keine Konvergenz vor.

Beim Aufbau des Zahlensystems werden die rellen Zahlen charakterisiert als die Menge der Grenzwerte aller Cauchyfolgen von rationalen Zahlen. So gewinnt man die neu hinzukommenden Zahlen, ohne sie vorher schon zu kennen. Siehe im Buch Seite 5.
Zusatz Aufgabe

Hier gelöst mit Ti-Nspire. Erklärungsseite für die Behandlung von Folgen mit CAS-TR
Folgen explizit, u.A.    

1.3.2 Rekursiv definierte Folgen
Abschnitt
1.3.2
Seite 14
Abb. 1.8 Rekursion und Iteration.
a) und b) Treppendarstellung für exponentielle Abnahme,
Erklärung im Text zusammen mit der Überleitung zur Zeitdarstellung.
c) und d) entsprechend für begrenztes Wachstum.
folgenrekursiv-zerfall.ggb
folgenrekursiv-begrenzt.ggb
Zusatz   Der Turm von Hanoi
eignet sich sehr als Einstieg in das rekursive Denken.
turmVonHanoi.ggb

Turm von Hanoi rekursiv und explizit+Erläuterung
Abschnitt Alle Wachstumsarten systematisch:
Lineares Wachstum
Lineares Wachstum rekursiv und explizit

Exponentielles Wachstum
Exponentielles Wachstum rekursiv und explizit

1.3.3 Folgen von 2D-Punkten, Bildern und Fraktalen
Abschnitt
1.3.3.1
Seite 17
Auflage 1:
Seite 16

Abb. 1.9 Der Wald am See.
a) wird durch fraktalen Regen (s.o.) gebildet.
Die Gleichungen in c) enthalten die vollständige Information zum Wald am See, lediglich Himmel und Wasser sind mit Farbfüllung hinzugefügt.
Im Text wird auf b) näher eingegangen.
Wald mit seinen Maßen
Wald am See, Mathematica Quelltext   Dies zum Lesen und Verstehen
Abschnitt
1.3.3.1
Seite 18
Auflage 1:
Seite 16

Abb. 1.10 Der Wald am See entsteht mit dem Hutchinson-Operator. Das rote Trapez links wird mit f und g abgebildet. Die entstandenen beiden Trapeze werden ebenso abgebildet, es sind dann vier Trapeze. In diese ist rechts der fraktale Wald aus Abb. 1.9 eingetragen. Weiteres steht im Text.
Abschnitt.
1.3.3.2
Seite 18
Abb. 1.11 Mandelbrot-Menge zu \(z_{n+1} = z_n^2+c\)
a) Apfelmännchen, eine vermutlich beschränkte Folge ist eingezeichnet.
b) Die mit GeoGebra ge- rechnete und dargestellte Folge ist mit Sicherheit divergent.
mandel-apfel.ggb


1.4 Reihen    Weiter mit 1.5.
1.4.1 Geometrische Reihe 1.4.2 Arithmetische Folge 1.4.3 Harmonische Reihe 1.4.4 Berühmte Reihen 1.4.5 Umordnung von Reihen

1.4.1 Geometrische Reihe
Abschnitt
1.4.1
Seite 19
Abb. 1.12 Geometrische Reihen mit
a) und b)
:\(q=\frac{1}{2},\ a=4\),
c): \(q=\frac{1}{4},\ a=6\)

Beweise für die geometrische Reihe

1.4.2 Arithmetische Folge
 Bei arithmetischen Folgen unterscheiden sich zwei benachbarte Folgenglieder um einen stets gleichen Wert \(d\) und \(n\) Folgenglieder wachsen also um \(n\cdot d\). Darum können unendliche arithmetische Reihen --- außer für \(d=0\) -- nicht konvergieren. In Anwendungen, z. B. bei Finanzen, sind endliche arithmetische Reihen sinnvoll, dann aber sehr einfachzu untersuchen.

1.4.3 Harmonische Reihe
Abschnitt.
1.4.3
Seite 21
Auflage 1:
Abschnitt
1.4.2

Abb. 1.13 Harmonische Reihe, Veränderung der Teilsummenfolge.
a), b), c) Teilsummen der harmonischen Reihe mit 30, 100 und 1000 Summanden. Es wird deutlich, dass man durch solche Computerberechnungen keine Klarheit über eine mögliche obere Grenze erlangen kann.
harmonischeReihe-teilsummen.ggb
Abschnitt
1.4.3.1
Seite 22
Auflage 1:
Abschnitt
1.4.2.1
Seite 21

Abb. 1.14 Harmonische Reihe.
a) Die Rechtecke haben die Breite 1 und die Höhe \(\frac{1}{n}\).
b) Links von der Stelle \(n\) stehen \((n-1)\) Rechtecke, ihre Flächensumme ist \(s_{n-1}\) und ganz sicher größer als das Integral über die rote Kehrwertfunktion, \(\int_1^{n}\bigl(\frac{1}{x}\bigr)\,d x=\ln n\).
Da der natürliche Logarithmus gegen Unendlich strebt, nimmt er die harmonische Reihe mit ins Unendliche.
harmonischeReihe.ggb

1.4.4 Berühmte Reihen
Abschnitt
1.4.4
Seite 23f
Auflage 1:
Abschnitt
1.4.3
Seite 22f

Berühmte Reihen
(1.1) alternierende harmonische Reihe
Konvergenz wird wie Abb. 1.15 und Abb. 1.16 gezeigt
(1.2) Leibniz-Reihe, sie ist alternierend.
Konvergenz ist in Abb. 1.15 visualisiert
(1.3) Basler Problem, gelöst von Leonhard Euler
(1.4) Eulersche Zahl e, ergibt sich aus der Taylorreihe
Zusatz Abb. zur
Tabelle
der Reihen
Abb. zu den berühmten Reihen,
(1.1) Alternierende harmonische Reihe     alternHarmon.ggb
(1.2) Leibniz-Reihe     leibnizReihe.ggb
(1.2) Basler Problem     BaslerProblem.gbb
(1.4) Taylorreihe Reihe für die Eulersche Zahl     eulerscheZahl.ggb
Abschnitt
1.4.4
Seite 23
Auflage 1:
Abschnitt
1.4.3

Abb. 1.15 Konvergenz alternierender Reihen,
gezeigt am Beispiel der alternierenden harmonischen Reihe (1.1)
\(\ln2 = \sum_{n=1}^\infty (-1)^{n+1}\frac{1}{n}\).

Die gestrichelte rote Linie zeigt bildlich an, wo sich der Reihenwert noch aufhalten kann, denn er muss zwischen den waagerechten Strahlen und damit im zunehmend dunkler grün werdenden Bereich liegen.

, denn alternierendeReihe.ggb reagiert empfindlich auf Größenänderung.


1.4.5 Konvergenz und Umordnung von Reihen
Abschnitt
1.4.5
Seite 25
Auflage 1:
Abschnitt
1.4.4

Abb. 1.16 Alternierende harmonische Reihe umgeordnet. Sie ist nicht absolut konvergent, denn die harmonische Reihe (nur +) divergiert s.o. Abb. 1.14.
Die rote Linie liegt bei \(2ln2\), dem Doppelten des eigentlichen Grenzwertes. Nach dem Riemann'schen Umordnungssatz, kann man jeden Wert, also auch diesen als Grenzwert erreichen. Das geht so:
Man nähert sich dieser Linie an, indem jeweils das nächste positive Glied der Reihe genommen wird, wenn man unterhalb der roten Linie ist, bzw. das nächste negative Glied, wenn man oberhalb ist.
In der folgenen ggb-Datei können Sie auch einen anderen Grenzwert vorgeben und sich das Umordnen zeigen lassen.
ReihenUmordnenInteraktiv.ggb
Reihen umordnen, Mathematica Quelltext     Dies zum Lesen und Verstehen


1.5 Darstellungsvielfalt und Funktionstypern   Weiter mit 1.6.
1.5.1 Darstellungen 1.5.2 Stetigkeit 1.5.3 Funktionstypen 1.5.4 Funktionen-Bauhof 1.5.5 Komplexe Funktionen verbiegen Gitter

1.5.1 Darstellungsvielfalt
Im Buch nur Text Vorlesung 5, zu den Redenweisen und zum Verständnis werden Ihnen Folien 1 bis 9 vermutlich helfen, Speziell gibt es dort auch Erkärungen zur Stetigkeit.
Überhaupt sind die Vorlesungen 5 bis 8 für die Analysis interessant.
Auf der Kurven-Site gibt es das Kapitel 02 Werkzeug, in dem ausführlich auf alle Darstellungsarten und ihre Realisierung in GeoGebra eingegangen wird: Kurven und Funktionen, Polarkoordinaten, Parameterdarstellung, 3D-Darstellung

1.5.2 Stetigkeit von Funktionen
Abschnitt
1.5.2
Seite 30
Auflage 1:
Seite 29


Abb. 1.17 Stetigkeit gemäß Definition 1.8. Genaue Erläuterung erfolgt im Text.


stetigkeit-buch-hoema.ggb
Stetigkeit im GeoGebra-Book

1.5.3 Funktionstypen
Wir empfehlen folgende Vorgehensweise:
In einem Tab Ihres Browsers hantieren Sie diese Website mit dem grünen Menu, in einem anderen Tab die Website mit dem blauen Menu.
In eigener Regie entscheiden Sie, ob Ihnen das hier Angebotene hinreichend verständlich ist oder ob Sie weitere elementarere Anregungen auf der blauen Site hilfreich finden.
Die Vorlesungen können Sie in pdf-Präsentation oder übersichtlich in der Handzeittel-Version ansehen. Die pptx-Datei baut die Folien schrittweise auf, das ist didaktisch besser. Auch das Skizzieren von Hand und Ihre Selbsttätigkeit wird von den Vorlesungen besonders unterstützt. Verbale Hilfen sind leider nicht dabei. Schließlich haben wir die beiden Bücher ja geschrieben, weil eben Worte auf Webseiten oftmals zu knapp sind.
Wenn etwas besonders lohnt machen wir darauf durch oder aufmerksam und setzen auch einen Link, entsprechend auch für die anderen Sites. Das grüne Bild führt hierhin zurück.
Seite 31

Grundfunktionen

Umkehrfunktionen
Potenz-Fktn

Wurzel-Fktn

1.5.2.1
Exponential-Fktn

Logarithmus-Fktn

1.5.3.2,   1.5.3.3
Trigonametrische Fktn

Arkus-Fktn

1.5.3.4
Funktionen-

-Summen
Polynome

1.5.2.5
Hyperbolische Fktn

1.5.2.6
Area-Fktn

1.5.2.7
Abschnitt
1.5.3
Seite 31
Auflage 1:
Abschnitt
1.5.3.1

Abb. 1.18 Grundfunktionen.
a) Potenz-Funktionen \(p_k(x)=x^k\) für \(k=1,2,3,\frac{1}{2}\).
b) Exponential-Funktionen \(f_k(x)=k^x\) für \(k=2,e,10,\frac{1}{e}\).
c) Trigonometrische Funktionen mit den Termen \(\sin x,\,\cos x,\,\tan x,\,\cot x\)in den Farben rot, grün, blau, grau.
  a)Potenzfunktionen Potenzfunktionenfunktionen \(k \not\in {\mathbb Z}\) ,     alle Potenzfunktionen: uneigentlich-potenzen.ggb, Datei dient eigentlich Abb. 1.56.
b) Exponentialfunktionen siehe auch unten Abb. 1.19 Die Formenvielfalt ist gering, umso größe ist ihr Wachstum und ihrer Wichtigkeit.
Die Begründung für die Besonderheit der Basis e beruht auf ihrer besonderen Ableitung. Siehe mit Beweis im im Abschnitt 1.6 Differenzialrechnung
Abschnitt
1.5.3.2
Seite 32
Auflage 1:
Abschnitt
1.5.3.3

Abb. 1.19 Die e-Funktion wächst stärker als alle Potenzfunktionen.
a) Die vier Potenzfunktionen mit \(x^3,\dots,x^6\) werden für etwas größere x-Werte von der Funktion \(e^{x}\) geschnitten. Es ist dann nämlich \(e^x=x^n \iff x^n\cdot e^{-x}=1\).
In b) sind gerade die Funktionen \(x^n\cdot e^{-x}\) dargestellt. An den Stellen, an denen sie die Gerade \(y = 1\) schneiden, sind in a) Schnittpunkte der Exponentialfunktion mit der entsprechenden Potenzfunktion. Aber alle Funktionen \(x^n\cdot e^{-x}\) haben offenbar einen weiteren Schnittpunkt mit \(y = 1\) und zwischen diesen ein Maximum. Damit ist zu sehen, dass die e-Funktion letztlich doch schneller wächst als die Potenzfunktionen.
c) zeigt, dass die Funktion \(e^x\) die grüne Potenzfunktion \(x^6\) für \(x\approx 17\) „überholt“. Dem entspricht in b) das rechte Ende der blauen Linie. GeoGebra liefert auf numerischen Weg für den Schnittpunkt die Abszisse \(x = 17\) und die Ordinate \(24\,128\,091,75\) also knapp 25 Millionen. Es ist unmittelbar klar, dass es höheren Potenzen nicht anders ergeht.
e-staerker.ggb      e-staerker-gross.ggb    
 Bilder zu Logarithmus fehlen noch xxxxxxx Text dazu
Abschnitt 1.5.3.3 Bilder zu Logarithmus fehlen noch xxxxxxx Rechnen mit Logarithmen fehlen noch xxxxxxx
 Bilder zum Rechnen mit Log xxx fehlen Text, verweis auf die Anregungen zum Rechnen mit Log fehlen
Anregung 1.2
Abschnitt
1.5.3.3
Seite 33

Lösung der Anregungen
1.2 Anregung (Gleichung mit Logarithmus lösen)
\( \quad \text{1) Finden Sie \(x\): } a^{5 x+1}=32a \) \( \quad \text{3) Finden Sie \(x\): } 3^{2x+1}=5^x\)\)
\( \quad \text{2) Vereinfachen Sie: } \big( e^{b\ln(c)}\big)^{-\frac{2}{b}} \) \( \quad \text{4) Finden Sie \(x\): } 2\cdot 4^x + 10^x = 25^x\)

Hinweis
Dividieren Sie in 4) die Gleichung durch \(4^x\). Daraus resultiert eine quadratische Gleichung für eine geschickt gewählte Potenz.

-->

Abschnitt
1.5.3.4
Seite 33
Abb. 1.8 c)Triogonometrische ~ und Arkusfunktionen
Übersicht über Trig und Arc. ~was sind wichtige Aspekte???? fehlt noch?
Zusatz
zu Abschnitt
1.5.3.4
Seite 31


Die Entstehung der trigonometrischen Funktionen aus der Drehbwegung ist die tiefere Ursache dafür, dass diese Funktionen in der mathematischen Behandlung der Drehbewegungen und der periodischen Vorgänge fast immer auftauchen.
sinus_einheitskreis-buch.ggb

Sinusfunktionen von Hand zeichnen. Dabei geht es darum, dass man eine zutreffende Vorstellung der Gestalt der Kurven \(y=\sin(x), y=\sin(x-4)+2, \dots\) bildet. Dieses gilt auch für Cosinus. sinus_von_hand.ggb Mehrere Perioden kann man auf diese Weise nur zeichnen, wenn man die Achse mit Vielfachen von \(\pi\) beschriftet.


cosinus_einheitskreis-buch.ggb
tangens_einheitskreis-buch.ggb

1.5.3.5 Polynome
In dem ersten Buch "Mathematik sehen und verstehen" und in der dort zugrundeliegenden Vorlesung nahmen Polynome -- wohlverdient und gut überlegt -- einen großen Raum ein. In der dritten Auflage sind sogar noch die Aspekte "Polynome im Affenkasten" und "Quotienten aus Polynomen" hinzugekommen. Darum sind sie in diesem Buch auf einen Unterabschnitt reduziert.
Auch auf dieser Website wollen wir die Teile nicht doppeln, sondern sinnvoll verlinken.
Dabei ist es unvermeidlich, dass wir bei dem mathematischen Handwerkszeug auch auf Differenzierung und Integration vorgreifen müssen. Aber es sind nur elementare Kompetenzen nötig, die wir bei unseren Nutzern wohl voraussetzen können.
Abschnitt.
1.5.3.5
Seite 35
Auflage 1:
Abschnitt
1.5.3.4
Seite 34

Man nennt c) ein Polynom mit Plattstelle, wir haben dieses Beispiel in Abb. 1.66 aufgegriffen. Abb. 1.20 Drei Polynome, die verschiedene Methoden erfordern.
Für a) ist die Gleichung bekannt: \(f(x)=3(x+1)^2(x-1)^2(x-2),\) man kann den Graphen aus dem Term mit den zwei doppelten Nullstellen und der einfachen Nullstelle sofort ohne Rechnung qualitativ zeichnen.
Bei b) und c) könnte man aus dem Funktionsterm nicht auf einen qualitativ guten Graphen kommen.

Zu a) und b) poly-erkennen.ggb
Polynome und ihre Linearfaktoren. Das Verstehen und die Fähigkeit, eigenständig qualitativ zu skizzieren und umgekehrt aus Graphen von Polynomen Gleichungen aufzustellen, war klausurrelevant für die Vorlesung, aus der das Buch "Mathematik sehen und verstehen" hervorgegangen ist. Es ist in Vorlesung 7 ausführlich vorgeführt.
Polynome im Affenkasten
xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Achtung anpassen

1.5.3.6 Hyperbolische Funktionen
 Bilde Text fehlt Hyperbolische
Abschnitt
1.5.3.6
Seite 38
Auflage 1:
Seite 36

Abb. 1.21 Hyperbolische Funktionen.
a) Der Cosinus hyperbolicus cosh ist die Mittenfunktion aus der e-Funktion und ihrer Kehrwertfunktion. Es gilt für die Ableitung: cosh' = sinh.
b) Der Sinus hyperbolicus sinh ist die Mittenfunktion aus der e-Funktion und ihrer gespiegelten Kehrwertfunktion. Es gilt für die Ableitung: sinh' = cosh.
sinh-cosh.ggb
Beweis der Ableitungs-Behauptungen unter Verwendung von \((e^x)'=e^x\):
\(f'(x)=\left(\frac{1}{2}\left(e^x\pm e^{-x}\right)\right)'= \frac{1}{2}\left(e^x\mp e^{-x}\right)\),
obere Vorzeichen \(\cosh'{x}=\sinh{x}\), untere Vorzeichen \(\sinh'{x}=\cosh{x}\)
Abschnitt 1.5.3.7
Seite 39
Auflage 1:
Abschnitt
1.5.3.6
Seite 38

Abb. 1.22 a1) Die Pfeilfläche \(F_{OQQ'}\) ist in b) enthalten in der Fläche, die aus der Integralfläche über die Hyperbel von C bis D und dem braun schraffierten Dreieck \(\Delta OQC\) gebildet wird. Subtrahiert man das kongruente blau schraffierte Dreieck \(\Delta OQ'D\), bleibt genau die Pfeilfläche \(F_{OQQ'}\) übrig.
a2) zeigt die relevanten Funktionen in Abhängigkeit von t.

Area_funktionen_Buch.ggb
arsinhAlsFlaeche-Buch.ggb
Wie im Buch erläutert, tragen diese Funktionen also zu recht den Beinamen hyperbolicus und ihre Umkehrfunktionen heißen zu recht Area-Funktionen, da sie eine Fläche, area, angeben.

1.5.4 Funktionen-Bauhof
Abschnitt
1.5.4.1
Seite 41
Auflage 1:
Seite 39

Abb. 1.23 Addition zweier Funktionen g und h und Achsenstreckungen,
a)\(f(x)=g(x)+h(x)\)
b)\(f(x)=a\cdot g(x)\)
c)\(f(x)=g(k\cdot x)\) \text{ bei } |k|>1
d)\(f(x)=g(k\cdot x)\) \text{ bei } |k|<1
Hier und in Abb. 1.24 sollen die schraffierten Flächen lediglich das Verstehen unterstützen.
Abschnitt
1.5.4.1
Seite 41
Auflage 1:
Seite 40

Abb. 1.24 Verschieben von Funktionen
um \(\vec v=\left(\begin{smallmatrix}a\\b\end{smallmatrix}\right)\) durch \(f_{\vec v}(x)=f(x-a)+b\)
      bei Funktionen-Bauhof
Abschnitt
1.5.4.2
Seite 42
Auflage 1:
Abschnitt
1.5.4.3
Seite 41

Achtung: diese Funktion kann Grundlage für eine sehr lohnende Analysis-Aufgabe sein. Abb. 1.25 Für alle Produkte von Funktionen gilt:
Nullstellen setzen sich durch, d.h. an jeder Nullstelle des einen oder des anderen Faktors ist die Produktfunktion natürlich Null.
Andere Nullstellen der Produktfunktion gibt es nicht.
Einserstellen markieren Schnittpunkte, denn Stellen, an denen ein Faktor die Ordinate 1 hat, sind Schnittstellen des anderen Faktors mit dem Produkt.
An Minus-Einserstellen wird zusätzlich an der x-Achse gespiegelt.
Zusatz Qualitative Graphen von Hand durch Beachtung der Nullstellen, Einserstellen und der Vorzeichen. Als Hilfe dient das Felderabstreichen, man schraffiert das Gebiet, in dem die Egebnisfunktion NICHT velaufen kann.
In den folgenden Dateien können Sie das sehen. Wenn Sie die farbigen Striche löschen (im Algebrafenster auf klicken und Entf.), dann können Sie ihre eigenen Funktionen eintragen und selbst Striche machen (1. Menu-Icon, unten).
Summe freie Summe     Differenz freie Differenz     Produkt freies Produkt     Quotient freier Quotient Für alle:
Abschnitt
1.5.4.3
Seite 42
Auflage 1:
Seite 41

Abb. 1.26 Für alle Kehrwerte von Funktionen mit \(f(x)=\frac{1}{g(x)}\) gilt:
Nullstellen von g werden Polstellen von f, g und f haben stets dasselbe Vorzeichen.
a) und c) Wechselt g an der Nullstelle a das Vorzeichen, dann hat f an der Stelle a einen Pol mit Zeichenwechsel.
b) Es sind die Parabeln g und (gestrichelt) -g zu sehen. Sie berühren an der Stelle a die x-Achse, ihre Kehrwert-Funktionen haben dann an der Stelle a einen Pol ohne Zeichenwechsel.
Kehrwertfunktionen, Quotientenfunktionen, speziell auch Polynomquotienten Die Abschnitte 6.3.4, bis 6.3.6 sind für die 3. Auflage zu dem Buch hinzugekommen. Dort sind sie ausführlich behandelt, insofern lohnt es sich besonders, im Buch selbst zu lesen. Auf der Website sind daher die Erklärungen knapp gehalten.
In den GeoGebra-Dateien wird häufig von den Möglichkeiten eines zweiten Grafikfensters Gebrauch gemacht. Die Arbeit von Hand wird deutlich unterstützt.
Abschnitt
1.5.4.4
Seite 43
Auflage 1:
Seite 42

Abb. 1.27 Stetige Fortsetzungen werden in allen Grafikfenstern (der Mathematikprogramme) gezeichnet, ohne dass eine Definitionslücke bemerkt wird. Keine der gezeigten Funktionen ist für \(x = 0\) definiert. Wollen Sie aber einen Wert an der Stelle anzeigen lassen, so ergigt sich korrekt: "undefiniert".
Nur e) hat einen Pol bei \(x=0\), da der Zähler dort nur eine einfache Nullstelle hat, der Nenner aber eine doppelte. Die Funktion ist daher nicht stetig fortsetzbar.
stetig-forts.ggb
Abschnitt
1.5.4.4
Seite 45
Auflage 1:
Seite 44

Abb. 1.28 Stetige Fortsetzung bei Polynomen.
Sie sehen die Graphen von \(f=\frac{h}{g}\) (rot) mit \(h(x) = (x-1)(x-b)^\alpha (x-3)\) (grün) und \(g(x)=x(x-2)^\beta\) (blau) in Variationen der Vielfachheiten \(\alpha\) und \(\beta\) und (in d)) der mittleren Nullstelle \(b\) von \(h\).
a) \(\alpha=2,\, \beta=1,\,b=2:\qquad f^*(2)=0\), die stetige Fortsetzung $f^*$ ist rot.
b) \(\alpha=1,\, \beta=2,\,b=2:\qquad\) Pol bei \(x=2,\ f=f^*\), beide sind dort nicht definiert.
c) \(\alpha=1,\, \beta=1,\,b=2:\qquad \ f^*(2) = -\frac{1}{2}\), die stetige Fortsetzung \(f^*\) ist rot.
d) \(\alpha=1,\, \beta=1,\,b=2:\qquad\) und für \(b\in \{1.4,\,1.6,\,1.8\}\) violette Graphen von außen nach innen, \(b=2\) und \(f^*(2)=-\frac{1}{2}, \ f^*\) (rot) ist identisch mit c),
und für \(b\in \{2.2,\,2.4,\,2.6,\,2.8\}\) rosafarbene Graphen von innen nach außen.
Für alle genannten \(b\neq 2\) hat \(f\) eine Nullstelle bei \(x=b\) und einen Pol bei \(x=2\).
Alle Graphen von \(f\) haben bei \(x=0\) einen Pol mit Zeichenwechsel und einen Ast im 3. Quadranten, der hier nicht dargestellt ist.
poly-stetig-fortsetzung.ggb

1.5.5 Komplexe Funktionen verbiegen Gitter
Abschnitt
1.5.5.
Seite 46
Auflage 1:
Seite 45

Abb. 1.30 Ein Urbildgitter ist in Grün und Blau gezeichnet,jeweils eine „Stange“ ist dicker und beweglich, auf ihr ist ein beweglicher Punkt A bzw. B.
a) Quadrat-Funktion \(f(z)=z^2=(a+ i b)^2\)
b) e-Funktion \(f(z)=e^z=e^{a+i b}= e^a\cdot e^{i b}\)
zu a) gitter-quadrat.ggb
zu b) gitter-e-fkt.ggb
Abschnitt
1.5.5.1
Seite 48
Auflage 1:
Seite 46

Abb. 1.31 Komplexe Wurzeln und Riemann’sche Fläche in Polardarstellung mit einer Winkeleinteilung von \(\frac{\pi}{12}\)
a) Die grünen Punkte auf dem Einheitskreis haben die roten Punkte als Wurzeln. Sie sind ausschließlich in der oberen Halbebene.
b) Die Punkte mit den blauen Kreuzen auf dem Einheitskreis des zweiten Blattes der Rie- mann’schen Fläche, z.B. \(D\), haben die Punkte mit den violetten Karos als Wurzeln, also \(D_0\). Sie sind ausschließlich in der unteren Halbebene.
c) Die Polarwinkel der Urbildpunkte und der Bildpunkte sind dieselben wie in a) und in b). Sie haben dieselben Farben, die Radien sind aber stufenweise verändert, und zwar für die Urbilder (grün bzw. blau) auf einer Quadratspirale und daher für die Bilder, die Wurzeln daraus, mit linearem Radiuswachstum (rot bzw. violett).
Zu a) und b) komplex-einheitswurzel-polar.ggb
Zu c) komplex-einheitswurzel-polar-spirale.ggb Die Interaktion ist bei der nachfolgenden Spirale überzeugender möglich.
Zusatz Wandern auf den beiden Blättern der Riemann'schen Fläche für die komplexe Wurzelfunktion.

Über das Buch hinaus haben wir das rechte der drei vorigen Bilder nochmals gemacht und zwar nun mit einer e-Funktionsspirale, sie heißt auch "logarithmische Spirale".
Auf diese Weise konnten wir deutlicher zeigen, dass die grüne Urbild-Spirale alle vier Quadranten durchläuft, ihre Bild-Spirale aber nur in der oberen Halbebene Punkte hat. Die blauen Urbilder befinden sich dann auf dem 2. Blatt der Riemannschen Fläche, wieder in allen vier Quadranten, ihre violetten Bilder sind ausschließlich in der unteren Halbebene.

komplex-einheitswurzel-polar-spirale-blaetter.ggb

Hier kann man \(A\) auf dem 1. Blatt frei ziehen und sich \(A'\) ansehen. Entsprechend ist \(D \) auf dem 2. Blatt mit passendem \(D'\).
Abschnitt
1.5.5.1
Seite 48
Auflage 1:
Seite 47

Abb. 1.32 Riemann’sche Flächen, a) für die Wurzelfunktion, b) für den Logarithmus.
a) Von Punkt A aus kann man in GeoGebra Punkt Q auf dem Rand des Einheitskreises des oberen (gelben) Blattes wandern lassen, zeitgleich wandert die (orangefarbene) Wurzel W in der (grünen) Gauß’schen Zahlenebene auf dem Einheitskreis. W ist erst auf der negativen reellen Achse, wenn Q schon wieder bei A ist. Beim Weiterlaufen „taucht Q ab“ auf das 2. Blatt der Riemann’schen Fläche, seine Wurzel W wird violett und W läuft nun Q voraus. Q holt aber auf, beide erreichen gleichzeitig Punkt A auf der reellen Achse und wechseln gemeinsam wieder auf das 1. Blatt.
b) Beim Logarithmus, siehe Abschnitt 1.5.5.2, würde sich Q auf dem Rand der teilweise gezeigten Wendelfläche nach oben oder unten schrauben, bei jeder Umdrehung würde sein Argument \(2 pi\) gewinnen oder verlieren.
Zu a) riemann-flaeche-wurzel-2.ggb
Zu b) riemann-flaeche-ln2.ggb
Abschnitt
1.5.5.1
Seite 49
Auflage 1:
Seite 48

Abb. 1.33 a) Riemann’sche Fläche, 1. Blatt schraffiert, 2. Blatt unschraffiert gleichfarbig unterlegt,
b) aus den Quadranten werden mit der Wurzelfunktion Dreiecke, oben schraffiert Wurzeln vom 1. Blatt, unten unschraffiert vom 2. Blatt.
c) Gitterverbiegung der Wurzelfunktion vom 1. Blatt, siehe Text.
quadranten-wurzel.ggb
gitter-wurzel.ggb
Abschnitt
1.5.5.2
Seite 51
Auflage 1:
Seite 49

Abb. 1.34 Die Logarithmus-Funktion verbiegt das Gitter.
a) Für das grün-blaue Gitter [-1,1]×[-1,1] mit Linienabstand 0.1 sind alle Bildkurven gezeigt.
b) Für das nicht gezeigte logarithmische Gitter [-10,10] × [-10,10] mit gestuften Abständen (siehe Text) entsteht aus jedem Quadranten ein Streifen mit Bildkurven.
c) Farbige Darstellung der Quadranten, deren Bildbereiche in d) zu sehen sind.


gitter-ln-fkt-carc.ggb

quadranten-ln.ggb
Zusatz

Demonstration, wie man in GeoGebra eine Funktion definieren kann.

carctan.ggb
Das Argument-Problem: Von komplexen Zahlen im 2. Quadranten erwartet man man einen Polarwinkel \(\alpha\), der \(\frac{\pi}{2}<\alpha<\pi\) erfüllt. Eine Berechnung mit dem Arcustanges der Steigung liefert aber einen negativen Winkel, zu dem man \(\pi\) addieren muss. Auch im 3. Quadranten ist diese Addition nötig. Im 4. Quadranten bezeichnen \(\alpha\) und \(\beta\) als Polarwinkel denselben Punkt. Daher kann man dort wieder den Arkustangens nehmen.
Die in GeoGebra definierte Funktion liefert für \(0\leq\alpha<\frac{3}{2}\pi\) das \(\alpha\) und für \(\frac{3}{2}\pi\leq \alpha < 2 \pi\) das \(\beta\). Damit ist die Ebene längs der negativen imaginären Achse "aufgeschlitzt".
GeoGebra hat auch, wie alle CAS, eine Funktion für das Argument einer komplexen Zahl \(z\), geschrieben arg(a+i b) oder für einen kartesischen Punkt \(Z\) arg(x(Z), y(Z)), die i.d.R. die Ebene längs der negativen x-Achse aufschlitzt. Es existiert auch der Befehl abs(a+i b) bzw. abs(x(Z),y(Z)) für den Betrag von \(z\). (In der Befehlesammlung z.Z. nicht aufgeführt.) Achtung, das i ist aus den Sonderzeichen zu nehmen, wie \(\alpha, \dots\).


1.6 Differentialrechnung   Weiter mit 1.7.
1.6.1 Steigungexplzit
kartesisch Ableiten
Radtour 1.6.1.1 Regeln 1.6.1.3 elementare Fktn 1.6.2 implizit Ableiten 1.6.3 Polar~ und Parameterkurven
e-Funktion1.6.1.2 Umkehrfkt1.6.1.4 Polynome

1.6.1 Steigung und Ableitung explizit kartesisch
Abschnitt
1.6.1
Seite 53
Auflage 1:
Seite 52



a) und b) fahrradaufKurve_sekSteigFkt.ggb
c) fahrradaufKurve_Ort-Ableitung.ggb   
Abb. 1.35 Sekantensteigung und Tangente.
a) Zeigt eine Sekante bei festem \(P\) mit ihrer Steigung bei beweglichem zweiten Punkt \(H\). Unter \(H\) ist mit violetten Punkten die Sekanten- steigung in Abhängigkeit von \(x(H)\) dargestellt.
b) zeigt viele Punkte dieser Sekantensteigungs- funktion, die aber eine Definitionslücke für \(h := x(H)-x(P) = 0\), d.h. \(P = H\) hat. Die stetige Fortsetzung durch die als Grenzwert erhaltene Steigung der Tangente erlaubt das Zeichnen der Tangente.
c) zeigt nun mit der Ordinate von \(A\) Tangentensteigungswerte bei variablem \(P\) an. Die rote Kurve ist \(f'\) , die Ableitung von \(f\). Das in GeoGebra konstruierte Fahrrad zeigt bei Bewegung von \(P\) an seinem Hinterrad stets die Steigung von \(f\) in \(P\) an.
Zusatz 1
Radtour

\(f(x)=\frac{1}{10}(x+2)^2(x-2)(x-4)\)
Interaktive Kurvendiskussion als Radtour
Alles, was üblicherweise ausgerechnet wird, kann GeoGebra angeben.
Mindestens ist das als Kontrolle hilfreich.
Mit dem CAS könnte man auch die Rechnungen prüfen. Dabei lässt man besser die Verschiebung "+2" fort, sie dient nur der Übersichtlichkeit.

ableitung_rad.ggb
Zusatz 2
e-Funktion
Die Euler'sche Zahl e ist die Basis derjenigen Exponentialfunktion,
die in \( E=(0,1)\) die Steigung 1 hat
. Aus den folgenden Überlegungen ergibt sich dann:

\( ( {\rm e}^x )'={\rm e}^x\)

expfkt-diff.ggb Hinführung zu dieser Erkenntnis
a) Erzeugung der Ableitung als Ortskurve, Vermutung, dass es sich um eine Stauchung handelt, Realisierung einer Stauchung
b) Einstellen des Stauchfaktors, so dass die Ableitung und die Stauchung zusammenfallen. Beobachtung, dass der Stauchfaktor und die Tangentensteigung in \( E=(0,1)\) übereinstimmen.
c) Einstellen der Basis, so dass Funktion und Ableitung aufeinanderfallen.
Zusatz
exponential-
Funktionen
Satz: Die Ableitungen der Exponentialfunktionen \(f(x)=a^x\) sind y-Achsen-Streckungen von ihr selbst. Der Streckfaktor ist die Steigung der Tangente in \( E=(0,1)\). Bei der Basis e ist er 1.
Beweis:
Der Differenzenquotient ist \( m_{sek}(x,h)=\frac{a^{x+h}-a^x}{h}=\frac{a^{h}-1}{h}\cdot a^x \). Der Bruch ist der von \(x\) unabhängige Streckfaktor, es gilt \( \lim_{h \to 0}{\frac{a^{h}-1}{h}}=m_{tangente}(0) \), (siehe Bild b)).
Die Euler'sche Zahl e ist per definitionem die Basis, bei der der Streckfaktor 1 ist.

1.6.1.1 Ableitungsregeln
Abschnitt
1.6.1.1
Seite 54
\( \left( f+g \right)'=f'+g' \)
\( \left( a f \right)'=a \cdot f' \)
\(\left( f(g)\right)' = \frac{d f}{d g} \cdot g' \) \( \left( u \cdot v \right)'=u'\cdot v + u\cdot v' \) \( \left( \frac{u}{v} \right)'=\frac{u'\cdot v - u\cdot v'}{v^2}\) \( \left( f^{-1}\right)'(x) =\frac{1}{f'(f^{-1}(x) )} \)
Linearität äußere mal innere Ableitung Produktregel Quotientenregel Umkehrfunktion
\( \left( x^2+ \sin 3x\right)'=2x+3\cos 3x \) \( ( \sin(x^2))'=\cos(x^2)\cdot 2x \) \( (x^2 \sin x)'=2x\sin x+x^2\cos x \) \( \left( \frac{\sin x}{x^2} \right)=\frac{(\cos x) \cdot x^2-(\sin x) \cdot 2x}{x^4} \) \( f(x)=x^2, f'(x)=2x \leftrightarrow \left( f^{-1}(x)\right)'=(\sqrt x )'=\frac{1}{2 \sqrt x} \)

1.6.1.2 Umkehrfunktion
Abschnitt
1.6.1.2
Seite 55
Auflage 1:
Seite 54


Abb. 1.36 Funktionen (grün) mit Umkehrfunktionen (rot).
a) \(f(x)=\frac{1}{2} x^2 \iff f^{-1}(x)=\sqrt{2x\,} \mbox{ für }x \geq 0\),
b) \(f(x)=\cos(x) \iff f^{-1}(x)=\arccos(x) \mbox{ für }0\leq x \leq \pi\mbox{ bzw. } -1\leq x\leq 1\),
c) \(f(x)={\rm e}^x \iff f^{-1}(x)=\ln(x) \mbox{ für }x \in \mathbb R\mbox{ bzw. } x\ge 0,\)
d) \(f(x)={\rm e}^x-\frac{3}{4} \iff f^{-1}(x)= \ln(x+\frac{3}{4})\) und Erklärung für \(f'(x)=\frac{b}{a}=\frac{1}{\frac{a'}{b'}}=\frac{1}{(f^{-1})'(y)}.\)
Zusatz
Abschnitt
1.6.1.2
Seite 54
Freie Umkehrrelationen und Umkehrfunktionen, sie werden hier durch geometrische Achsenspiegelung erzeugt.
freieUmkehrrelation.ggb
Die Gleichungen der Umkehrrelationen lassen sich einfach durch Tausch von \(x\) und \(y\) schreiben.
Im Bild ist \(y=\frac{1}{4}(x+2)^4\), daher ist die Umkehrrelation \(x=\frac{1}{4}(y+2)^4\). GeoGebra zeichnet diese implizite Gleichung sofort.
Von GeoGebra wird aber eine Parameter-Gleichung angeboten, die mehrfach Nullen als Faktoren enthält. (Der Grund ist unklar.) Man kann sie einfach ernst nehmen, dann ergibt sich die Parameterdarstellung \(x=\frac{1}{4}(t+2)^4\) und \(y=t\), also die parametrisierte implizite Gleichung. Prinzipiell ist es klug, dass GeoGebra die Parameterdarstellung wählt.

1.6.1.3 Elementare Funktionen und ihre Ableitungen

  \( f(x) \)\( f'(x) \)   \( f(x) \) \( f'(x) \)   \( f(x) \) \( f'(x) \)
(1) \(e^x\) \(e^x\) (5) \( ln x\) \( \frac{1}{x}\) (4) \(a^x\) \( ln x \cdot a^x\)
(2) \( x^a \) \( a x^{a-1} \) (5) \( \sqrt x \) \( \frac{1}{2 \sqrt x} \) (5) \( \arcsin x \) \( \frac{1}{\sqrt{1-x^2}} \)
  \( \sin x \) \( \cos x \) (trig) \( \cos x \) \( -\sin x \) (trig) \( \tan x \) \( 1-\tan^2 x \)
  \( \sinh x \) \( \cosh x \) (trig) \( \cos x \) \( \sinh x \) (5) Arsinh x \( \frac{1}{\sqrt{1+x^2}} \)
 Die mit(5) bezeichnten Funktionen sind typische Umkehrfunktionen entsprechend der letzten Formel im Kasten 1.6.1.1.

1.6.1.4 Besonderheiten der Polynome beim Ableiten
Abschnitt
1.6.1.4
Seite 57
Zusatz
Zusatz zu Abschnitt 1.6.1.4 Besonderheiten der Polynome beim Ableiten
Die Vielfachheit \(k\) einer Nullstelle \(a\) sinkt bei jedem Ableitungsschritt um 1. Wenn also ein Polynom \(f\) einen Linearfaktor \((x-a)^k \) hat, dann hat \(f'(x)\) den Linearfaktor \((x-a)^{k-1}\), entsteht dabei im Exponenten eine 1, dann hat die entsprechende Ableitung bei \(a\) eine Nulldurchgang mit einer Steigung \(m \neq 0\). Bei weiteren Ableitungen hat die Stelle \(x=a\) keine Besonderheit mehr.
a) Es ist in Blau \(f(x)=b\, x^5\cdot (x-3)^6 \) dargestellt. In Rot ist \(f'(x)=x^4\cdot (x-3)^5\cdot g_1(x)\) gezeigt.
Es ist \(b=0.01\). Dieser Faktor wird Folgenden den \(g_i(x)\) zugeschlagen, die hier nicht weiter bestimmt werden.
b) Es ist in Rot \(f'(x)=x^4 \cdot (x-3)^5 \cdot g_1(x)\) dargestellt. In Grün ist \(f''(x)=x^3\cdot (x-3)^4\cdot g_2(x)\) gezeigt.
c) Es ist in Grün \(f''(x)=x^3 \cdot (x-3)^4 \cdot g_2(x)\) dargestellt. In Braun ist \(f'''(x)=x^2 \cdot (x-3)^3\cdot g_3(x)\) gezeigt.

Obwohl es sich um ein Polynom 11 Grades handelt, kann man die Extremstelle \(x=\frac{15}{11}\) und die Wendestellen \(x=\frac{15}{11}\pm \frac{1}{11}\sqrt{137}\) elementar bestimmen, denn \(g_1(x)\) ist linear und \(g_2(x)\) quadratisch.

1.6.2 Implizite Ableitung
Abschnitt
1.6.2
Seite 58
Auflage 1:
Abschnitt
1.6.2.1
Seite 57


Abb. 1.37 Tangente an die Pascal'sche Schnecke mit \(k=a=2\).
a) Die rote Tangente ist durch Ableiten der impliziten Gleichung bestimmt worden (siehe Text), weiter sind Polarradius und Polarwinkel für die Polardarstellung in Abschnitt 1.6.3.1 zu sehen.
b) zeigt darüber hinaus die Konstruktion der Pascal'schen Schnecke als Konchoide (siehe Abschnitt 1.6.3.3), und in c) ist eine geometrische Konstruktion der Tangente vorgeführt, die für alle Polarkurven gilt, siehe Abschnitt 1.6.3.2.
a) Im Buch ist die Gleichung der roten Tangente als \(y=\frac{2a}{k}x+k\) hergeleitet.
  b) Pascal'sche Schnecken als Konchoiden, speziell als Hundekurven mit Kreisstraße. pascal-schnecke-koncho.ggb c) Tangenten für die Pascal'sche Schnecken kann man auch rein geometrisch erzeugen.
pascal-schnecke-Tangenten.ggb
Beweis der Tangentenkonstruktion: Im Kurvenbuch ist gezeigt, dass in dem braunen Dreieck die Seite \(\overline{ON}=r'(\theta)\) sein muss, damit die Senkrechte auf \(\overline{NP}\) Tangente in \(P\) ist. Siehe dazu hier Abb. 1.38. Dieses wird nun gezeigt: Der rechte Winkel bei \(O\) garantiert, dass \(\overline{NQ}\) Durchmesser des Wanderkreises ist. Dieser hat die Polargleichung \(r(\theta)=2a\cos{\theta}.\) Damit hat die Pascal'sche Schnecke die Polargleichung \(r(\theta)=2a\cos{\theta}\pm k\). Das hat \(r'(\theta)=-2a\sin{\theta}\) als Ableitung der Schnecke zur Folge. Sei nun \(O'\) der diametral gegenüber \(O\) liegende Punkt des Wanderkreises. Dann ist \(ONO'Q\) ein Rechteck, bei dem \(\theta=\angle{ OO'N}\) ist, und mit \(\overline{OO'}=2a\) gilt \(\overline{ON}=2a \sin{\theta}\). q.e.d.
Zunächst etwas zu den Konchoiden. Man nennt sie auch Hundekurven, denn man kann sich vorstellen, ein Mensch \(Q\), nennen wir ihn Quo Vadis, wandere auf einer Straße, er habe zwei Hunde an zwei Leinen, \(P_1\), genannt Pluto strebe stets einem Baum \(O\) zu, \(P_2\), genannt Fiffi, hat Angst von dem Baum und strebt fort.
Wenn die Straße eine Gerade ist, haben wir die Konchoide des Nikomedes, mit einem Kreis als Straße, die hier vorgestellten Pascal'schen Schnecken, auch Limacon genannt, man kann \(Q\) auf jeder Kurve laufen lassen. Das Bild zeigt eine Konchoide mit Parabel-Straße. Im Kurvenbuch finden Sie Geometrie und Analysis ineinander verwoben.

1.6.3 Ableitung bei Parameter- und Polarkurven, Teil I
Zusatz Ellipsen zum Vergleich mit \(a=3,\;b=2\)
Violette Tangenten: Impizite Gleichung \(\frac{x^2}{a^2}+\frac{y^2}{b^2}=1\)
Blaue Tangenten: Parameter-Gleichung \(x=a\cos{t},\; y=b\sin{t}\)
Grüne Tangenten: Polar-Gleichung \(r(\theta)=\frac{p}{1-\varepsilon \cos{\theta}}\)
Zusammenhang: \(p=\frac{b^2}{a},\; \varepsilon^2=1-\frac{b^2}{a^2}\)
Zusatz
Violett undBlau: ellipsenTangenten.ggb Grün: ellipsenTangentenPolar.ggb
Implizite Ableitung: \(\frac{2x}{a^2}+\frac{2y}{b^2}y'=0\)
also \(m_i=y'=-\frac{b^2 x}{a^2 y}\)
Punkt \(A\) auf impliziter Kurve,
Schrittweite 0.25 (bei Eig.->Algebra)
Parametrische Ableitung:
\(\dot{x}=-a\sin{t},\;\dot{y}=b\cos{t}\)
Tangentensteigung \(m_t=\frac{\dot{y}}{\dot{x}}=-\frac{b\cos{t}}{a\sin{t}}\)
Punkt \(B=(a \cos{t},b\sin{t})\), t mit Schieberegler
Schrittweite \(\frac{\pi}{60}\)
Polar-Ableitung aus \(x=r(\theta)\cos{\theta},\;y=r(\theta)\sin{\theta}\)
Tangentensteigung \(m_p=-\frac{r'(\theta)\sin{\theta}+r(\theta)\cos{\theta}} {r'(\theta)\cos{\theta}-r(\theta)\sin{\theta}}\)
Punkt \(C=(r(\theta); \theta)\) im Polaren Gitter, Achtung: Semikolon!!!!
\(\theta\) mit Schieberegler
Schrittweite \(\frac{\pi}{60}\)
Bei diesen drei Ellipsen werden die Tangenten auf verschiedene Art erzeugt, das führt zu dem unterschiedlichen Erscheinungsbild, aber auch zu anderem Verhalten an den Hauptscheiteln, bei denen die Tangenten parallel zur y-Achse sind. Im Einzelnen:
a) Die Tangente ist mit Tangente(A,ell) erzeugt, dieses Tool hat kein Problem an den Scheiteln. Für den wandernden Berührpunkt \(A\) sind die Pfeiltasten nacheinander von Scheitel zu Scheitel "Nord, West, Süd, Ost" verwendet. Die Autoren wissen nicht genau, wie GeoGebra die Schrittweite 0.25 umsetzt. Der Effekt ist sichtbar.
b) Die Tangente ist mit der Punkt-Steigungsform mit \(m_t\) erzeugt, bei \(t=0,\ t=\pi\) wird tatsächlich keine Tangente gezeichnet (sichtbare Lücke), der Nenner von \(m_t\) ist null.
c) Hier ist mit der genannten Formel \(m_p\) berechnet (für \(r'(\theta)\) siehe CAS-Fenster). Auch hier ist der Nenner von für \(t=0\) null. Jedoch wird für das Grafik-Fenster numerisch gerechnet, dadurch wird \(\theta=\pi\) nicht exakt getroffen und GeoGebra zeigt ein \(m_p\) von mehreren Billionen an, zeichnet aber eine (fast) Senkrechte. Ebenso geht es für \(\theta=2\pi\). Darum fehlen hier die senkrechten Tangenten nicht.

1.6.3 Ableitung bei Parameter- und Polarkurven, Teil II
Abschnitt
1.6.3.2
Seite 60
Auflage 1:
Seite 59


Abb. 1.38 Steigung und Tangente. a) Sekantensteigung und Tangente für die explizite kartesische Darstellung, b) Tangente und Normale für Polarkurven.

Auf der Kurven-Website sind die Formeln zusammengetragen. Vollständig bewiesen sind sie im zugehörigen Kurvenbuch S. 318f.
Die hier links gezeigte geometrische Konstruktion der Tangente ist in Abb. 1.37 c) bei den Pascal'schen Schnecken angewendet und dort im Zusatz bewiesen.
Rechnerisch und grafisch ist die polare Ableitung soeben im Zusatz zu den Ellipsen-Tangenten vorgeführt.


1.7 Funktionen untersuchen   Weiter mit 1.8.
1.7.1 Lokale Extermstellen 1.7.2 Oszillierende Fktn, SinusWunderdinge 1.7.3 Krümmungen 1.7.4 Wendepunkte

1.7.1 Lokale Extremstellen
Abschnitt
1.7.1
Seite 62
Auflage 1:
Seite 61


Abb. 1.39 Lokale versus globale Extrema. Für jeden der Punkte \(A\) bis \(F\) ist angegeben, um welche Art von Extremum es sich handelt. In jedem Punkt ist eine Parallele zur x-Achse gezeichnet, die die Extremaleigenschaft verdeutlicht, sie ist in \(A\) und \(E\) nicht Tangente. Die schwarzen Kreuze bezeichnen Wendepunkte, die in Abschnitt 1.7.4 besprochen werden.
ExtremumLokalGlobal.ggb
Zusatz


kurvendiskussion.ggb
Kurvendiskussion Hier auf der Webseite haben wir - im Gegensatz zum Buch - den Platz, Ihnen eine übliche Kurvendiskussion vorzustellen und Ihnen die Unterstützung durch GeoGebra zu zeigen. Wir gliedern in die Teile 1.) und 2.). Im 7. Kapitel werden wir vor allem auf die kniffligeren Vorgehensweisen eingehen. Als Start öffen Sie das CAS-Fenster und definieren Sie die Funktion, die Sie untersuchen wollen, mit f(x):=.... Nur im CAS ist der Doppelpunkt nötig. Durch dieses Vorgehen haben Sie dann dieses auch im Algebrafenster. Andersherum hätten Sie zwei verschiedene Namen.
1.) Elementare Erkundung mit dem Algebra- und dem Grafikfenster. Legen Sie \(a=0.2\) fest. So haben Sie später nun eine Steuerung für den Platzbedarf. Wie man solche "Form"-Parameter in CAS bewahrt, finden Sie hier. Nun ist \(f\) im Algebrafenster bekannt und der Graph erscheint im Grafikfenster.
Wie Sie links sehen, braucht man nur die üblichen Ziele der Kurvendiskussion zu nennen, um sofort die entsprechenden Punkte auf dem Graphen zu bekommen. Deren Koordinanten erhält man, indem im rechten Pulldownmenu des Algebrafensters "Wert" wählt.
2.Symbolische Berechnung mit CAS: Es gibt das CAS-Menu
.
Seine Befehle werden auf den Ausdruck angewandt, der am Anfang einer CAS-Zeile steht. Z.B. steht in Zeile 3 $2 (für Zeile 2), geklickt wurde der Button mit den Klammern, das hat die Klammern in Zeile 2 (hier sind nicht alle zu sehen) aufgelöst und alles nach Potenzen von x zusammengefasst.
Aber es sind auch Befehle möglich, wie Zeile 8 zeigt.

1.7.2 Oszillierende Funktionen, Sinus-Wunderdinge
Abschnitt
1.7.2
Seite 64
Auflage 1:
Seite 63


Abb. 1.40 Sinus-Wunderdinge: \(f_k(x)=x^k\sin{\frac{1}{x}}\) und \(f_k(0):=0\)
a) Graph von \(f_0\) und b) Graph von \(f_0'\).\(\qquad\) c) Graph von \(f_1\) und d) Graph von \(f_1'\).
\(f_0\) ist unstetig, \(f_1\) ist stetig, beide Ableitungen sind nicht beschränkt.


Für alle vier Bilder: sinwunder-xksin1durchx.ggb
Abschnitt
1.7.2
Seite 64
Auflage 1:
Seite 63


Abb. 1.41 Sinus-Wunderdinge: \(f_k(x)=x^k\sin{\frac{1}{x}}\) und \(f_k(0):=0\)}
a) Graph von \(f_2\) und b) Graph von \(f_2'\).\(\qquad\) c) Graph von \(f_3\) und d) Graph von \(f_3'\).
\(f_2\) ist differenzierbar, \(f_2'\) zwar beschränkt, aber in 0 nicht stetig. \(f_3\) ist stetig differenzierbar.
Abschnitt
1.7.2.1
Seite 66
Auflage 1:
Seite 65


Abb. 1.42 Asymptoten für \(f_k(x)=x^k\sin \frac{1}{x}\). a) Graphen von \(f_2,\ y=\pm x^2,\ y=x\),
b) Graphen von \(f_3,\ y=\pm x^3,\ y=x^2-\frac{1}{6}\). Gezeigt sind also jeweils die oszillierende Kurve (rot), die einhüllenden Potenzfunktionen (blau und grün) und die Asymptote (ockerfarben).

sinwunderAsymptoten.ggb (ohne Einhüllende)
xksin1durchxAsymptote.ggb

1.7.3 Krümmungen
Abschnitt
1.7.3.1
Seite 67
Auflage 1:
Seite 66


Abb. 1.43 a) Krümmung als Grenzwert von \(\frac{\Delta \alpha}{\Delta s}\),
b) Krümmungskreis interaktiv mit der Normalen finden: Ziehe an den Mittelpunkten, welcher Kreis ist der intuitiv beste Krümmungskreis?
c) Krümmungskreis interaktiv als Kreis durch drei Kurvenpunkte finden (Schupp und Henn). Rücke einen linken Punkt L und einen rechten Punkt R (fast) auf P.
Der "Grenzkreis" müsste der Krünmmmungskreis sein.

kruemmungErkunden.ggb

1.7.4 Wendepunkte
Zusatz
Zu
Abschnitt
1.7.4
Seite 70
Auflage 1:
Seite 69



Abb. Z-70 Zusammenhang zwischen Wendepunkten, Wendetangenten und Krümmumg

Es geht hier als Beispiel um die Funktion \(f(x)=\frac{3}{16}x^2(6-x)\).

Eine Wendestelle der Ausgangskurve (rot) ist dort, wo die Ableitung \(f'(x)=-\frac{9}{16} x(x-4)\), in Grün tiefer gezeichnet, ein Extremum hat. O.B.d.A. sei dieses, wie links, ein Maximum.
Die Ordinate dieses Maximums gibt die Wendesteigung \(m_w=\frac{9}{4}\) an.

In einer hinreichend kleinen Umgebung ist links und rechts davon die Kurvenssteigung also geringer. In a) ist die Wendetangente violett dargestellt, der durch Wendetangente und Normale geviertelte Kreis um den Wendepunkt \(Q\) zeigt deutlich, dass die rote Kurve nur in den gegenüberliegenden grünen Kreisvierteln verläuft.
Die Kurve, der Funktionsgraph, durchsetzt also die Wendetangente.


In b) ist \(Q\) nicht der Wendepunkt und die violette Gerade ist nur eine "gewöhnliche" Tangente in \(Q\).
Sie verläuft in zwei benachbarten, verschienden farbigen Kreisvierteln.



Im unteren Bild sind in Schwarz einige Normalen in wanderndem \(Q\) gezeichnet.
Auf ihnen liegen die Mittelpunkte der Krümmungskreise.
Diese sind hier nur für die beiden Extrema gezeichnet und berechnet nach der Formel 11.20 im Buch [\cite{HaftendornK}{Kurven}]

\(M_1=(0,n)\) und \(M_2(4,6-n)\) mit \(n=f(0)+\frac{1}{f''(0}(1+(f'(0))^2)=\frac{4}{9}\).

Die Wendetangente kann als Rand des Krümmungskreises mit Radius \(\infty\) aufgefasst werden. Die beiden Nachbarn der grünen Normalen durch \(Q\) sind fast parallel zu ihr. Die Hüllhurve der Normalen heißt Evolute der Kurve, hier nur für \(Q\) zwischen den Extrema dargestellt.
Wendepunkte+Normalen.ggb


1.8 Integralrechnung    Weiter mit 1.9.
1.8.1 Riemann-Definition 1.8.2 Hauptsatz 1.8.3 Bestimmtes Integral 1.8.4
Partielle
Ableitung, Sustitution
1.8.5 Flächenfragen 1.8.6
Flächen bei Parameterkurven
1.8.7
Flächen bei Polarkurven
1.8.8 Bogenlänge bei Parameterkurven 1.8.9 Bogenlänge bei Polarkurven 1.8.10
Volumen von Rotationskörpern
1.8.11 Uneigentliche Integrale
Anregungen Anr. 1.1 
Gauß'sche Zahlenebene
Anr. 1.2 
Gleichungen, Logarithmus
Anr. 1.3 
Affenkasten
Anr. 1.4 
Pantherkäfig
Anr. 1.5 
Potenzfktn.
Anr. 1.6 
Eulerkasten
Anr. 1.7 
Zu L'Hospital.
Anr. 1.8 
Fourier-Koeffizienten
Anregungen und Lösungen

1.8.1 Riemannsche Ober- und Untersummen
Abschnitt
1.8.1
Seite 71
Abb. 1.44 Integral und Riemann’sche Summen.
Obersummen in Blau wählen die maximale Ordinate im Teilintervall,
Untersummen in Braun die minimale Ordinate,
Trapezsummen in Violett sind eigentlich keine Riemann’schen Summen, verbessern aber die numerische Näherung, Sie sind auch die Mittelwerte aus Unter- und Obersummen,
bei Erhöhung der Balkenanzahl streben alle gegen das Integral, die grüne Fläche.
intdef.ggb
int-einf-parabel-rechts.ggb, Einführung bei Parabel

1.8.2 Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung
Abschnitt
1.8.2.1
Seite 73
Abb. 1.45 Teppichabrollen - Integralfunktion. a) und c) Ein auf eine Stange gewickelter Teppich mit einer Funktion als oberem Rand wird von \(A\) an bis \(B=(x,0)\) abgerollt. In c) ist mit der roten Kurve gezeigt, welche Teppichfläche an jeder Stelle \(x\) zu sehen war. b) und d) Auch wenn die Randkurve sinkt, wächst die sichtbare Teppichfläche weiter, solange die Randkurve positiv ist.
Die Funktion, die die abgerollte Teppichfläche angibt, hat den Namen Integralfunktion, siehe unten. teppichabrollen.ggb
Abschnitt
1.8.2.2
Seite 73
Abb. 1.46 Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung. a) und b) zeigen Integralfunktionen zu der (blauen) Funktion \(f\), wie im Text beschrieben. c) Zeigt, dass der Flächenzuwachs beim Ziehen von \(B=(x,0)\) auf \((x+h,0)\) für alle Integralfunktionen gleich ist, denn er hängt offensichtlich von der Stellung von \(A\) gar nicht ab. Denkt man diesen Zuwachs infinitesimal, heißt das, dass alle Integralfunktionen an einer gegebenen Stelle \(x\) dieselbe Zuwachsrate, also dieselbe Steigung haben und dass diese Steigung von der Ordinate \(f(x)\) angegeben wird.
1.) zu a) und c) teppichzuwachs+Stammfkt.ggb
2.) c) allein teppichzuwachs-pur.ggb
  3.) b) und CAS teppich-integralfkt.ggb     Anmerkung: In dieser Datei werden Integralfunktionen mit GeoGebra-CAS bestimmt. Es wird deutlich, dass nicht alle Stammfunktionen von f als Integralfunktionen auftreten können, aber alle Integralfunktionen sind auch Stammfunktionen. Auch die in Abb. c) für den Zuwachs gezeichnete Stammfunktion tritt bei den Integralfunktionen nicht auf. Sie ist der Deutlichkeit halber gewählt.

1.8.3 Wichtige Eigenschaften des bestimmten Integrals
Abschnitt
1.8.3.1
Seite 75
Abb. 1.47 Das Integral als Flächenbilanz. a) Für \(h=0\), also \(f(x) = f_0(x)\ge 0\) ist das Integral die Fläche (grün) unter \(f\) bis zur x-Achse. Rechts in a) ist gezeigt, dass bei gleichmäßiger Verringerung der Verschiebung \(h\) der Integralwert linear sinkt (grüne Gerade). b) Zeigt eine Stellung von \(h\) mit sowohl positiven als auch negativen Werten von \(f\), das Integral ist eine Flächenbilanz. Rechts sind der positive (blau) und der negative Anteil (violett) des Integrals in Abhängigkeit von \(h\) dargestellt. Die Bilanz (grün) aber ändert sich wieder linear.
int-flaeche.ggb
int-fl-bilanz.ggb
Abschnitt
1.8.3.2
Seite 76
Abb. 1.48 Das Integral und Zerlegungen des Integrationsintervalls. a) setzt die Bewegung aus Abb. 1.47 fort. Dabei zeigt sich, dass die Festsetzung \(\int_d^b{f(x){\rm d} x=0}\) für \(d=b\) sinnvoll ist. Bei weiterem Absinken von \(h\) würde das Integral wieder die Flächenbedeutung, aber negativ, erhalten. b) zeigt das Zerlegungsgesetz: es ist dargestellt, dass es unabhängig von der Lage von \(c\) gilt, vorausgesetzt, das Integral über das jeweilige Gesamtintervall existiert.
  a) int-fl-bilanz.ggb (Datei wie für Abb. 1.47 b))
b) int-zerlegung.ggb     Beachten Sie, dass die Kennzeichnung negativ abhängig von der Stellung von c genau richtig erscheint. Siehe GeoGebra->Bedingungen
Abschnitt
1.8.3.3
Seite 77
Abb. 1.49 Integral-Gesetze.
a) \(f=g+h\), die blau karierte Integralfläche unter \(h\) wird über \(g\) versetzt "gemalt".
b) Die Integralfläche von \(f\), der Summe, ist dann die Summe der Flächen zu \(g\) und \(h\).
c) Die Integralfläche von \((3 f)\) (grün) ist das 3-fache der Integralfläche von \(f\) (blau kariert).
d) Haben \(f\) und \(g\) höchstens an den Intervallgrenzen gemeinsame Ordinaten, dann ist der Flächeninhalt zwischen beiden Graphen unabhängig von einer gemeinsamen Verschiebung in y-Richtung und damit auch von der Lage der Graphen relativ zur x-Achse, siehe Satz 1.9.
a) und b) Integral-linear-Summe.ggb
c) und d) Integral-linear-lambda.ggb, Vielfache und Zwischenflächen
Anregung 1.3
Abschnitt
1.8.3.4
Seite 78

Lösung der Anregungen
1.3 Erkundung der Polynome 3. Grades


Abb. 1.50 Polynome 3. Grades im Affenkasten

Betrachten Sie das Polynom \(p(x)=\frac{1}{2}x(x-3)^2\).
Die Extrema von \(p\) definieren in der gezeigten Art einen dunkelgrünen Kasten mit vier Zellen, der in Hellgrün auf 8 Zellen erweitert ist. Im Zentrum ist der Wendepunkt \(W\).
Weisen Sie nach, dass die Kastenecke \(K\) ein Kurvenpunkt ist.
Die Betrachtung der Flächen -- z.B. zwischen \(y{=}1\) von \(N_1\) bis \(W\) oder zwischen x-Achse und Kurve von \(O\) bis Minimumstelle, u.a. -- bietet einige Besonderheiten, viele Flächenverhältnisse sind rational.
Hinweis
Jedes Polynom 3. Grades hat genau einen Wendepunkt \(W\).
Ein beliebiger Kurvenpunkt \(P\) definiert mit seiner Tangente, der zu ihr parallelen Geraden durch \(W\) und den Senkrechten durch \(P\)und \(W\) eine Parallelogramm-Zelle.
Acht solche Zellen mit \(W\) im Zentrum bilden einen schrägen Affenkasten mit allen oben angesprochenen Eigenschaften. Der Name ist gewählt, weil jedes Polynom 3. Grades in jeden solchen Kasten gesperrt werden kann. Der Kasten im Bild ist nur ein Sonderfall. Mittelalterliche Gaukler präsentierten auf Märkten ihre Affen in Kästen.

In Abb. 1.50 lohnt sich auch der Vergleich mit den Kastenzellen. Diese haben hier die Fläche \(Z=1\), im Allgemeinen: \(Z=(x_W-x_{max})(y_{max}-y_W)\).
Wendetangente und Randtangenten schneiden sich auf den Kanten eines doppelt so hohen Kastens, mit ihnen ergeben sich weitere besondere Flächen.

Jedes Polynom 3. Grades mit Extrema hat so einen Kasten mit diesen Eigenschaften.

Anregung 1.4
Abschnitt
1.8.3.4
Seite 79

Lösung der Anregungen
1.4 Erkundung der Polynome 4. Grades


Abb. 1.51 Polynome 3. Grades im Patherkäfig

Es geht beispielhaft um \(p(x)=\frac{1}{4} x^4 -x^3 + 3x\).

Die Wendepunkte definieren einen „Pantherkäfig“ mit vier Stangen, d.h. senkrechten Geraden, in gleichem Abstand. Lesen Sie das Gedicht von Rainer Maria Rilke: "`Der Panther".

Aufgaben
  1. Zeigen Sie, dass die Schnittpunkte der Wendetangenten mit der Kurve ebenfalls auf diesen Stangen liegen.
  2. Betrachten Sie die beiden Flächen, die sich jeweils zwischen Wendetangente und Kurve bilden.
  3. Zeigen Sie, dass die Geraden durch einen Wendepunkt und den nächstgelegenen Schnittpunkt aus Aufgabe 1. die in Aufgabe 2. genannten Flächen halbieren.
  4. Bilden Sie mit \(g(x)= -x\) das Polynom \(q(x)=p(x)+g(x)\) und erkunden Sie es auf gleiche Weise.
    Hinweis: Die Addition einer Geraden mit der Nullstelle \(x_0\) zu einer Funktion bewirkt immer eine Scherung mit der Scherachse \(x=x_0\).
    Scherungen sind flächentreu.
    In diesem Buch finden Sie Scherungen in Abb. 2.44 und am Ende des Abschnitts 2.5.3.2.
  5. Zeigen Sie, dass die Geraden durch einen Wendepunkt und den nächstgelegenen Schnittpunkt aus Aufgabe 1. die in Aufgabe 2. genannten Flächen halbieren.
  6. Warum erhalten solche Scherungen von Funktionen immer Wendestellen? Warum erklärt dies die Beobachtungen in Aufgabe 2.?
  7. Machen Sie sich klar, dass alle diese Besonderheiten für jedes Polynom 4. Grades, das überhaupt mehrere Extrema hat, gelten.
  8. Erkunden Sie in der vorigen Anregung 1.3 auch für Polynome 3. Grades, was die Addition einer Geraden bewirkt.
    Betrachten Sie die beiden Flächen, die sich jeweils zwischen Wendetangente und Kurve bilden.
Hinweis
Beachten Sie, dass der Grund für diese Zusammenhänge darin liegt, dass Polynome 4. Grades mit mehreren Extrema immer als zweite Ableitung eine Parabel mit zwei verschieden Nullstellen haben müssen.
 
Anregung 1.5
Abschnitt 1.8.3.4
Seite 80

Lösung der Anregungen

1.5 Erkundung besonderer Flächen bei Potenzfunktionen


Abb. 1.52 Zu a): Das Segment K ist begrenzt von der Potenzfunktion mit Exponent \(k,\; k>1\), und der Strecke \(\overline{OB}\),
die Fläche F wird gebildet von der Potenzfunktion, ihrer Tangente in \(B\) und der x-Achse.

Zeigen Sie, dass gilt: \(\frac{K}{F}=\frac{k}{1}\).



Zu b): Wie verhält es sich in dieser neuen gescherten Konstellation?

Anregung 1.6
Abschnitt 1.8.3.4
Seite 80

Lösung der Anregungen
1.6 Erkundung des Eulerkastens


Abb. 1.53 Der Eulerkasten von \(f(x)=({\rm e}^x-k)^2\)
Bei dieser Funktion lohnt es sich besonders, die Gestalt des Graphen durch Abwärtsschieben der e-Funktion und Quadrieren zu verstehen.
Die Flächen, die im Folgenden betrachtet werden und die Sie mit Integralen berechnen können, befinden sich alle zwischen der Asymptote und dem Graphen von \(f\), der roten Kurve.

Sei \(Z\) die Fläche einer der 16 gleichen Kastenzellen. Erstaunlicherweise lassen sich viele der Flächen als ganzzahlige Vielfache von \(Z\) oder \(\frac{1}{2}Z\) ausdrücken.
Aufgaben
  1. Die Wendetangente schneidet aus dem Streifen zwischen x-Achse und Asymptote einen Kasten der von \(k\) unabhängigen Breite 2 heraus. \(W\) ist der Wendepunkt dieser Euler'schen Funktion, er definiert die rechte untere Zelle, daher der Name Eulerkasten oder Wendekasten.
  2. Die links unbegrenzte Fläche zwischen Kurve und Asymptote (kurz FzKuA) ist genau so groß wie die Fläche das Eulerkastens, also \(16\);
    Wir greifen mit dieser Fragestellung etwas vor, Sie erfahren die notwendige Vorgehensweise für "`uneigentliche"' Integrale im Abschnitt 1.8.11
  3. Die links unbegrenzte FzKuA, die rechts von der Senkrechten an der Wendestelle begrenzt wird, ist \(7\;Z\).
  4. Die links unbegrenzte FzKuA, die rechts von der Wendetangente begrenzt wird, ist \(\frac{5}{2} Z\).
  5. Die FzKuA zwischen Wendestelle und Nullstelle \(M\) ist \(5\;Z\).
  6. Die FzKuA zwischen Nullstelle und Schnittpunkt \(S\) ist \(4 Z\)
  7. Die links unbegrenzte FzKuA ab der linken Kastengrenze ist inkommensurabel (lat. nicht gemeinsam messbar) mit \(Z\), d.h. sie ist kein rationales Vielfaches von \(Z\). Das zeigt, dass die anderen Ergebnisse etwas Besonderes sind.

1.8.4 Partielle Integration und Substitution

Abschnitt
1.8.4
Seite 81
Auflage 1:
Seite 77

Zur partiellen Integration haben wir (noch) keine Bilder. Das hängt auch mit dem nachfolgend beschriebenen Problem des Variablengebrauchs zusammen.
Bei Bildern zur Substitution ist es ein grundsätzliches Problem, dass in GeoGebra die freie Variable stets \(x\) heißen muss, man aber bei Substitutionen in \(g(x)\) einen Termteil \(u(x)\) nennt und dann mit \(x=f(u)\) die Funktion \(f(u)\) einführt. Dadurch wird g statt von \(x\) von \(u\) abhängig, handschriftlich drückt man dies durch \(g(u)\) aus und das bedeutet hier NICHT, wie meist üblich, dass für \(x\) einfach \(u\) geschrieben wird, sondern wir definieren eine neue Funktion \(h(u)=g(f(u)\)
In den folgenden Beispielen sind im rechten Grafikfenster konsequent die Funktionen mit \(u\) geschrieben, obwohl sie in Algebrafenster ausschließlich \(x\) als Argumente haben.
In den Legenden der Beispiele können wir das besser herausarbeiten. Die ersten beiden Beispiele sind rechnerisch im Buch vollständig durchgeführt. Lediglich die Bilder sind nun zusätzlich.
Abschnitt
1.8.4
Seite 82
Auflage 1:
Seite 79



Abb. S79Z1
TYP 1: "Ein Termteil wird ersetzt."

Substitution für \( \int_a^b{\sin{\sqrt{x}}\ {\rm d}x} \).

substi-sinwurzelx.ggb

Vorgehensweise: Teil 1: Man entscheidet, welchen Term man substituieren möchte, definiert und zeichnet \(u(x)\). Zu einer äquidistanten Punktfolge zwischen den Grenzen \(a,\ b\) zeichnet man die Folge der Ordinaten der entsprechenden Punkte auf dem Graphen von \(u\) und erhält dadurch eine Punktfolge auf der y-Achse. Diese wird im zweiten Fenster als Folge \(u(a),u(x_1), \dots, u(b)\) eingetragen.

Teil 2: Nun definiert man, i.d.R. nach Umformung, \(x=f(u)\) und bestimmt die Ableitung \(f'(u)\). Im Algebrafenster und für die Zeichnung des violetten Graphen von \(f'\) muss man das Argument \(x\) nennen, aber im CAS kann man wirklich \(u\) nehmen.
Teil 3: Das rechte Grafikfenster braucht nun die, i.d.R. einfachere, Funktion \(h(u)=g(f(u)\), zum Zeichnen wieder mit \(x\) geschrieben. Nun kann man die Punktfolge \((u(x_i),g(u(x_i))\cdot f'(u(x_i))\) bilden und auch den grünen Graphen \({\rm integrand}(u)=h(u)\cdot f'(u)\) bilden und mit Argument \(x\) zeichnen.
Teil 4: Es können jetzt die Intergrationsbefehle verwendet werden: Im linken Fenster für den ursprünglichen Integranden \(g(x)\) (rot) und im rechten Fenster für den in Teil 3 definierten Integranden.
Anmerkung: Die gleichmäßigen Riemann'schen Trapez-Balken links werden rechts transformiert in Riemann'sche Trapez-Balken (annähernd) gleicher Fläche. Der Integralwert, für den den Balkenbreite gegen null strebt, ist daher derselbe.
Den ursprünglichen Integranden \(g(x)\) können Sie beliebig ändern, zum Beispiel substi-coswurzelx.ggb.
Abschnitt
1.8.4
Seite 82
Auflage 1:
Seite 79



Abb. S79Z2
TYP 2: "Die Ableitung erscheint."

Substitution für \( \int_a^b{e^{x^2}x \ {\rm d}x} \).

Wir behandeln diesen Fall mit der Standardmethode, wie sie im vorigen Beispiel durchgeführt ist. Hat man mit der Integrierung durch Substitution Erfahrung, so geht man wie im Buch beschrieben vor und "sieht" x als wesentlichen Bestandteil der Ableitung der naheliegenden Substitution \(u=u(x)=x^2\), was sofort zu \({\rm d}u=2x{\rm d}x\) führt. Man schreibt um: \(\int_a^b {\rm e}^{x^2}x\ {\rm d}x=\) \(\int_{u(a)}^{u(b)}{\rm e}^{u}\frac{1}{2}\ {\rm d}u={\rm e}^x |_{a^2}^{b^2}\).
substi-ex2x.ggb
Abschnitt
1.8.4
Seite 82
Auflage 1:
Seite 79



Abb. S79Z3
Freier TYP 1: Die Transformation \(x=f(u)\) wird frei gewählt.

Substitution von \(x\) in \( \int_a^b{(2-\frac{x^2}{8})\ {\rm d}x} \) mit einem beliebigen Polynom.
Substitution-freie-Transformation.ggb

Wir wollen auch eine Geogebra-Datei bereitstellen, in der die Substitution nicht fest vorgegeben ist. Die freie Eingabe einer Substitutionsfunktion \(u(x)\) ist aber problematisch, da schwer zu kontrollieren ist, wo das vorgegebene Integrationsinterval "landet" und damit d er Bereich für die Graphik 2 schwer zu bestimmen ist. Deshalb können Sie hier die Funktion \(u(x)\) dadurch festlegen, dass Sie im zweiten Graphikfenster die Funktionswerte \(u(1),\ u(1.5),\ \dots, u(4)\) durch Ziehen der sechs blauen Punkte auf der \(u\)-Achse festlegen. Dann wird \(u(x)\) geeignet interpoliert. Da in Graphik 2 vor allem die Umkehrfunktion \(f(u)\) gebraucht wird, wird diese durch ein (Lagrange-)Polynom interpoliert.
Es ist, wie auch in den anderen Beispielen, \(h(u)=g(f(u))\).
Achten Sie beim Verschieben der Punkte darauf, dass \(u(x)\) monoton wachsend bleibt, sonst gibt es ein unübersichtliches Durcheinander im Bild, obwohl die Rechnung weiterhin funktioniert. Und: ziehen Sie vorsichtig, denn vor allem der Streckfaktor \(f'(u)\) reagiert sehr empfindlich auf die Lage der Punkte!
Die Funktion \(g(x)\) hingegen können Sie gerne ändern.
Abschnitt
1.8.4
Seite 82
Auflage 1:
Seite 79



Abb. S79Z4
Freier TYP 2: Die Substitution \(u=u(x)\) wird frei gewählt.
Um die vorige Transformation besser zu verstehen, wird hier eine Funktion \(u=u(x)\) frei gewählt, die dann auf dieselbe Art, wie in Abb. S79Z1 und S79Z2 zu einer Transformation mit einem Polynom \(x=f(u)\) führt.
Wie schon in der vorigen Legende gesagt, braucht man eine Funktion \(f\), die man ableiten kann.
Darum gehen wir hier folgendermaßen vor:
Die \(u\) definierenden Punkte A bis G können auf einer gleichabständigen Parallelenschar mit den Pfeiltasten (mit feiner Schrittweite von 0.001) beliebig eingestellt werden. \(u\) sollte möglichst monoton werden. Auch ist es schöner, wenn \(u\) wirklich eine Funktion und nicht nur eine Relation wird, siehe unten. Die Funktion \(g(x)\) können Sie auch hier ändern.
substi-frei-vari.ggb
Durch geometrische Spiegelung an der Winkelhalbierenden entstehen die Punkte einer Umkehrrelation, die man durch ein Interpolationspolynom \(f\) verbindet. Eingeschänkt auf den relevanten Bereich spiegelt man diese zurück. Dadurch erhält man \(u\) i.d.R. nicht als Funktion, sondern als Relation, die als Parameterkurve dargestellt wird. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit der Substitutionsregel, für die nur \(x = f(u)\) eine Funktion sein muss.
Nun nimmt man die Ordinaten der Punkte A bis G als Abszissen auf der u-Achse im rechten Grafikfenster und geht dann weiter so vor wie bei den obigen Beispielen. Nur im vorigen Beispiel ist - wie hier - \(x=f(u)\) (hellblau) mit den transformierten definierenden Punkten gezeigt.
Man bildet also aus \(f'(u)\) (violett, alle Funktionen in GeoGebra mit x geschrieben) und \(h(u)=g(f(u))\) (orange) ein Produkt (grün) und integriert es.
Es zeigt sich hier, dass für jede Transformation die beiden mit "Stern" gekennzeichneten Integrale übereinstimmen.

1.8.5 Flächenfragen in der Darstellungsvielfalt
Abschnitt 1.8.5
Seite 83
Alle bisherigen Abschnitte in der Integralrechnung haben sich den Eigenschaften des Integralbegriffs und dem Bewältigen der Integration gewidmet. Dies alles wurde für die expliziten kartesischen Funktionen notiert. Es gibt aber eine Vielfalt von Darstellungsarten, die wir in Abschnitt 1.5 vorgestellt haben.

Bei den impliziten kartesischen Kurven kommt man für Flächenbetrachtungen nur weiter, wenn man die Kurven \textbf{parametrisiert}. Das heißt man sucht eine Größe \(t\) die geeignet ist, nacheinander in einem "`Durchlauf"' alle Punkte mit \( x(t)\) und \(y(t)\) zu erfassen. Alternativ gelingt evt. eine Darstellung in Polarkoordinaten. Vielversprechend sind auch geometrische Methoden, da die algebraischen Kurven i.d.R. eine oder sogar mehrere geometrische Konstruktionsmöglichkeiten haben.

Die Parameterdarstellung umfasst die explizit kartesische, also sollte das im nächsten Abschnitt behandelte Flächenkonzept alles Bisherige als Sonderfall beinhalten. Für die dann folgenden Polarkurven muss für die dort betrachteten Sektorflächen dasselbe herauskommen, wie bei der Auffassung der Polarkurve als Parameterkurve. Wir vertrauen darauf, dass diese vielfältige Sichtweise Ihre mathematische Kompetenz und damit auch ihre Handlungsfreiheit fördert.


1.8.6 Flächenfragen bei Kurven in Parameterdarstellung
Abschnitt 1.8.6
Seite 84
Auflage 1:
Seite 80

Bild von Ellipsenbeispiel fehlt noch XXXX Flächenbilanz zwischen Graph und x-Achse bei Parameterkurven

Flächenelement \(d A = y(t)\,\dot{x}(t)\,d t\)      Flächenbilanz \(A = \int_{t_a}^{t_{b}} y(t)\,\dot{x}(t) d t\)


1.8.7 Flächenfragen bei Polardarstellung
Abschnitt
1.8.7
Seite 85
Auflage 1:
Seite 81


Abb. 1.54 Flächen und Kurven. a) Fläche kartesisch, b) Ansatz für Polarkurven: keilförmiges Flächenstück \(\Delta A\), das bei einer Winkeländerung \(\Delta \theta\) entsteht. c) Die Fläche bei Polarkurven ist ein Kurvensektor.

Abschnitt
1.8.7
Seite 86
Auflage 1:
Seite 82


Abb. 1.55 1. und 2. Kepler'sches Gesetz. Das Integral für die Sektoren der Polarkurve \[ r(\theta)=\frac{p}{1-\varepsilon\cos\theta} \] erweist sich als sperrig. Der interaktive Weg zur Integration wird im Text, aber auch im nächsten Zusatz erklärt.
planeten-ellipsen-kepler.ggb
Zusatz Sie sehen in diesem Bild die sogenannte "polar-kartesische Darstellung". Sie ist in diesem Webverbund häufig genutzt, insbesondere hier in www.kurven erkunden und verstehen erklärt.
Die Polargleichung \(r=r(\theta)\) wird als \(r=r(x)\) im 2. Grafikfenster kartesisch dargestellt. Ein Punkt \(K=(x,r(x))\) rechts kann dann als \(K=(r(\theta);\theta)\) im linken Grafikfenster ohne weitere Umrechnungen erscheinen. (In der *.ggb anwählbar.) Hier also wird das Integral \( y(T):=\int_0^t{\frac{1}{2}r(x)\ dx}\) kartesisch auf numerischem Weg berechnet und als Punkt \(T=(t,y(T))\) angezeigt. Da der bewegliche Punkt \(Q\) auf dem Integranden (blaue Kurve) \(t\) erzeugt, existiert die grüne Ortskurve von \(T \). Punkt \(Z\) an der Stelle \(\pi\) gibt also die halbe Ellipsenfläche an. Rechts ist die Ordinate von \(Z\) in 6 gleiche Teile, die Monate, geteilt. Die waagerechten Geraden schneiden die Ortslinie in Punkten, die als schwarze Punkte auf der Ellipse die Stellung der Erde im Monatsrhythmus zeigen. Die gelben Strecken heißen Fahrstrahlen. So ist das 2. Kepler'sche Gesetz visualisiert: In gleichen Zeiten überstreicht der Fahrstrahl gleiche Flächen.
Im Kurvenbuch finden Sie zu den Keplerschen Gesetzen und speziell zu dem Flächenproblem auch eine Datei mit wahrer Flächenberechnung in GeoGebra-CAS

1.8.8 Bogenlänge bei Funktionen und Parameterdarstellung
Abschnitt
1.8.8
Seite 86
Auflage 1:
Seite 83


Abb. 1.56 Bogenlänge, links für kartesische Funktionen, dann für Polarkurven, Ansatz und Ausführung.


1.8.9 Bogenlänge von Polarkurven
Abschnitt
1.8.8
1.8.9
Seite 87
Auflage 1:
Seite 84


Abb. 1.57 Archimedische Spirale und Parabel. a) zeigt Punkte auf der Spirale und der Parabel \(y=\frac{1}{2}x^2\), die eine gleichlange Kette bilden und auch zu gleichen Flächen führen, siehe Text. In b) ist die Spirale bis \(\theta=4\pi\) dargestellt. Man kann sich vorstellen, dass die Parabel bis zum Punkt \((12.6,\,79),\) den man hier gar nicht mehr darstellen konnte, auf die grüne Spirale aufgewickelt worden ist.
archimedes-bogen+flaeche.ggb

In dieser Datei ist zusätzlich dargestellt: Der Bogen der Parabel von 0 bis \(2\pi\) und der entsprechende Bogen der archmedischen Spirale sind gleich lang. Das Entsprechende gilt auch für Flächen von Pàrabel und Spirale.

1.8.10 Volumen von Rotationskörpern
Abschnitt
1.8.10
Seite 89
Auflage 1:
Seite 85


Abb. 1.58 Volumina bei Rotation einer Parabel.
a) Summation von senkrechten Zylinderscheibchen,
b) Summation von waagerechten Zylinderscheibchen,
c) Summation von aufrechten Zylinderringen,
d) halber Querschnitt des Zylinderringes.


1.8.11 Uneigentliche Integrale
Abschnitt
1.8.11.1
Seite 90
Auflage 1:
Seite 86



In der ggb-Datei sind auch das Bild und die Berechnung des Volumenintegrals mit GeoGebra-CAS.
Abb. 1.59 Uneigentliches Integral. a) Zur grünen Funktion \(f(x)=\frac{1}{x}\) ist in Rot die bei \(x=1\) beginnende Integralfunktion dargestellt. Die Ordinate bei \(B\) hat also den Wert der braun hinterlegten Fläche, den Wert des Integrals. Im Text wird über das Wachsen des Flächeninhalts nachgedacht, wenn \(B\) gegen Unendlich rückt, dieser wird durch ein uneigentliches Integral berechnet. b) Wenn die in a) gezeigte Fläche um die x-Achse rotiert, entsteht der blaue Trichter, den man sich bis ins Unendliche fortgesetzt denken soll. Es wird sich zeigen, dass sein Volumen endlich ist, obwohl seine Längsschnittfläche, in a) durch Braun und Hellblau angedeutet, unendlichen Flächeninhalt hat.
uneigen-trichter.ggb
Abschnitt
1.8.11.2
Seite 92
Auflage 1:
Seite 88


Abb. 1.56 Uneigentliche Integrale der Potenzfunktionen. Die rote Kehrwertfunktion teilt den 1. Quadranten auf in das obere Gebiet, in dem kein uneigentliches Integral über \(x^k\) (grüne Graphen) konvergiert, und das hellbraune, in dem alle konvergieren. Farbig hervorgehoben sind (von rechts oben nach unten) schwarz: \(y=x\), blau: \(y=x^{\frac{1}{2}}=\sqrt{x}\), schwarz: \(y=x^0=1\), orange: \(y=x^{-\frac{1}{2}}= \frac{1}{\sqrt{x}}\), rot: \(y=\frac{1}{x}\), gelb: \(y=\frac{1}{x^2}\). Konvergenz:
\(\qquad I_k=-\frac{1}{k+1}\) für \(k<-1\)
\(\qquad I_a=\frac{1}{a+1}\) für \(-1< a\leq0 \)
uneigentlich-potenzen.ggb


1.9 Anwendungen der Integralrechnung     Weiter mit Kapitel 2 Lineare Algebra
1.9.1 Harmonie der rotierten Quadriken 1.9.2 Taylorreihen und Landausymbolik 1.9.3 Kriterien für lokale Extremstellen und Wendestellen 1.9.4 Regel von L'Hospital 1.9.5 Fourier-reihen 1.9.6 Fourier-Transformation 1.9.7 Laplace-Transformation
Anregungen Anr. 1.1 
Gauß'sche Zahlenebene
Anr. 1.2 
Gleichungen, Logarithmus
Anr. 1.3 
Affenkasten
Anr. 1.4 
Pantherkäfig
Anr. 1.5 
Potenzfktn.
Anr. 1.6 
Eulerkasten
Anr. 1.7 
Zu L'Hospital.
Anr. 1.8 
Fourier-Koeffizienten
Anregungen und Lösungen

1.9.1 Harmonie der rotierten Quadriken
Abschnitt
1.9.1
Seite 92
Auflage 1:
Seite 88


Abb. 1.61 Kegel und Ellipsoid. B ist der Volumen-Baustein \(\frac{1}{3}\pi\,a\,b^2\),
die grüne Fläche hat die Maße \(2a\times 2b\)



Abschnitt
1.9.1
Seite 92
Auflage 1:
Seite 89

Abb. 1.62 Harmonie, rotierte Parabeln. Parabeln mit dem Scheitel in O, die auf die gezeigte Weise in den gedachten Kasten mit den Seitenlängen (2a,2b,2b) passen, sind bisher noch nicht dabei, sie „spielen aber auch mit“. Diese liegenden Parabeln haben die Gleichung \(y^2=\frac{b^2}{a} x. \) Ergibt sich auch ein Volumen mit B?
Rotationsparabeln, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Abschnitt
1.9.1
Seite 94
Auflage 1:
Abschnitt
1.9.1.1
Seite 90

Abb. 1.63 Asymptoten-Kegel und Hyperboloid (bis 2a). B ist der Volumen-Baustein \(\frac{1}{3}\pi\,a\,b^2\).
Das Ellipsoid nimmt zwei Drittel des umfassenden Zylinders ein. Es hat dasselbe Volumen wie das Hyperboloid.
Dieses halbiert genau seinen Asymptotenkegel.
Ein Ring der Breite d, irgendwo (ab a) aus dem Zwischenraum zwischen Hyperboloid und Asymptoten-Kegel genommen, hat stets dasselbe Volumen wie eine Scheibe der Dicke d aus dem gezeigten Zylinder.


Abschnitt
1.9.2
Seite 94
Auflage 1:
Abschnitt
1.9.1.1
Seite 90

Abb. 1.64 Querschnitte zu den 3D-Abbildungen in diesem Abschnitt. Die verwendeten Gleichungen sind z.B. \(\frac{x^2}{a^2}\pm\frac{y^2}{b^2}=1\) und \(y=\pm\frac{b}{a}x\). Für die 3D-Bilder kommt zum \(y^2\)-Term stets ein ebensolcher \(z^2\)-Term hinzu. Für den Zylinder z.B. anstelle von \(y^2=b^2\) nun \(y^2+z^2=b^2\). Achten Sie darauf, dass Sie in Abschnitt~1.9.1.1 für "`Volumen zwischen"' nicht über die Differenz der Ordinaten integrieren dürfen. Parabeln aus Abb. 1.58 sind hier nicht eingetragen.
Lassen sie sich anregen, eigene Ideen zu verfolgen.
harmonie.ggb


1.9.2 Taylorreihen und Landau-Symbolik
Abschnitt
1.9.2.1
Seite 98
Auflage 1:
Seite 94

Abb. 1.65 Taylorpolynome zu \({\rm e}^x\), entwickelt um \(x=0\). Die Taylorpolynome \(T_0(x)\) bis \(T_4(x)\) im Vergleich mit der Exponentialfunktion selbst (gestrichelt). Die Variable heißt hier wie üblich \(x\).


TaylorExp.ggb
Abschnitt
1.9.2.1
Seite 98
Auflage 1:
Seite 95

Abb. 1.66 Approximationsgüte zu \({\rm e}^x\), entwickelt um \(x=0\). Die Differenz zwischen \({\rm e}^x\) und den Taylorpolynomen \(T_0(x)\) bis \(T_5(x)\) ist hier doppelt-logarithmisch dargestellt. Näheres zum rechten Bildteil steht im Text, die x-Achse schneidet hier die y-Achse bei \(y=1\).


TaylorApproximationsGüte, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Zusatz zu
Abschnitt 1.9.2.1
Seite 96-99
Auflage 1:
Seite 93-96

Restglieder für Taylorreihen: Nutzen und Problematik
Möglicherweise hat die Leserin in unserem Buch im Zusammenhang mit der Taylorapproximation die Erwähnung des Restgliedes \(R_{n+1}\) vermisst. Es besagt, dass die folgende Gleichung gilt: \[ f(x) = T_n(x) + R_{n+1}(x)\quad\text{mit}\quad R_{n+1}(x) = \frac{1}{(n+1)!}f^{(n+1)}(\xi)(x-x_0)^{n+1}. \] Das Restglied sieht aus wie der neue Summand im nächsten Taylorpolynom, allerdings wird die \((n+1)\)-te Ableitung von \(f\) nicht an der Stelle \(x_0\) ausgewertet, sondern an der Stelle \(\xi\). Dabei ist \(\xi\) eine bestimmte Zahl im Intervall \([x_0,x]\), die aber i.A. nicht leicht zu finden ist. Wenn \(f^{(n+1)}\) im genannten Intervall monoton ist, kann man aber \[ T_n(x) + R_{n+1}(x)|_{\xi=x_0} \le f(x) \le T_n(x) + R_{n+1}(x)|_{\xi=x} \] nutzen, um den Funktionswert \(f(x)\) genauer einzugrenzen. Eventuell müssen die Zeichen \(\le\) durch \(\ge\) ersetzt werden, dass hängt davon ab, wie \(f^{(n+1)}\) genau verläuft.
Diese Eingrenzung erfordert aber eine weitere Ableitung von \(f\), ist umständlich zu nutzen und schon in manchen einfachen Fällen absolut nutzlos, wie das folgende Beispiel zeigt:
Wir wählen \(f(x) = \frac{1}{1-x}\), entwickeln um \(x_0 = 0\), und erhalten \[ T_n(x) = 1 + x + x^2 + x^3 + \dots + x^n,\quad R_{n+1}(x) = \frac{1}{(1-\xi)^{n+1}}x^{n+1}. \] Versuchen wir einmal \(x=0.6=\frac{3}{5}\). Es ist \[ f(0.6) = 2.5,\quad T_n(0.6) = 2.5\cdot(1-0.6^{n+1}),\quad R_{n+1}(x)|_{\xi=0} = 0.6^{n+1},\quad R_{n+1}(x)|_{\xi=0.6} = 2.5\cdot1.5^{n+1}. \] Das letzte Restglied geht aber gegen \(\infty\), wenn der Grad des Taylorpolynoms immer weiter erhöht wird! Z.B. wird für \(n=4\) \[ T_4(0.6) = 2.3056,\quad R_5(x)|_{\xi=0} = 0.0778,\quad R_5(x)|_{\xi=0.6} = 18.9844, \] das ergibt die Eingrenzung \[ 2.3056 + 0.0778 = 2.3834 \le f(0.6) \le 2.3056 + 18.9844 = 21.2900, \] das ist zwar korrekt, aber wenig hilfreich.
Abschnitt
1.9.2.3
Seite 100
Auflage 1:
Abschnitt
1.9.2.2
Seite 96

Abb. 1.67 \(f(x)={\rm e}^{^{-\frac{1}{x^2}}}\) ist nicht analytisch. a) zeigt den Graphen der Funktion in normaler Darstellung, in b) sind die Funktionswerte logarithmisch abgetragen. Erst hier wird deutlich, wie schnell und stark die Werte gegen null gehen.


TaylorExp-x(-2), Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Abschnitt
1.9.2.3
Seite 100
Auflage 1:
Seite 97

Abb. 1.68 Taylorpolynome zu \(1/x\), entwickelt um \(x=1\). Die Taylorpolynome \(T_n(x)\) für \(n=1,2,5,10,20,21\) (gestrichelt) im Vergleich mit der Funktion selbst. Nahe \(x=2\) streben die Taylorpolynome für gerades \(n\) zum Näherungswert 1, für ungerades \(n\) zum Näherungswert 0, obwohl \(f(2)=\frac{1}{2}\) ist. Alle Approximationen sind dort sehr schlecht. Das links eingefügte kleine Bild zeigt, dass es nahe \(x=0\) nicht besser ist - aber das kann man in der Nähe einer Polstelle auch nicht erwarten.


Taylorfuer1durchx.ggb

1.9.3 Kriterien für Extrema und Wendepunkte
Abschnitt
1.9.3
Seite 101
Auflage 1:
Seite 97

Abb. 1.69 Graphen von \(f\) und \(f'\) nahe einer möglichen Extremstelle in \(x_e\). Wechselt \(f'\) bei \(x_e\) das Vorzeichen nicht, dann ist \(f\) mononton. Wechselt \(f'\) das Vorzeichen bei \(x_e\), dann ist \(x_e\) Extremstelle.

Abschnitt
1.9.3
Seite 103
Auflage 1:
Seite 100

Abb. 1.70 Polynom mit Plattstelle. Es ist \(f(x)=\frac{1}{4}\bigl(-x^4+12x^3-54x^2+112-69\bigr)\) (blauer Graph). Die Ableitungen sind: \\ \(f'(x)=\frac{1}{4}\bigl(-4x^3+36x^2-108x+112\bigr)\) (grüner Graph) und \\ \(f''(x)=\frac{1}{4}\bigl(-12x^2+72x-108\bigr)=-3\bigl(x^2-6x+9\bigr)=-3(x-3)^2\) (roter Graph). Die Berührung der x-Achse durch \(f''\) in \(G\) garantiert die Krümmung null in \(f\) und Steigung null in \(f'\). Da \(f''\) in \(G\) aber nicht das Vorzeichen wechselt, liegt bei \(f'\) kein Extremum, sondern ein Sattelpunkt in \(F=(3,1)\) vor. Da \(f'\) in \(x=3\) ebenfalls nicht das Vorzeichen wechselt, hat \(f\) in \(P=(3,6)\) als einzige Besonderheit die Krümmung null. Dies passt zu Satz 1.19, erst die vierte Ableitung von \(f\) ist wieder von null verschieden.
plattstelle.ggb
Zusatz Zu Abb. 1.70 b): Eine Aufgabe mit einer Plattstelle baut man von unten auf, wie hier mit GeoGebra-CAS gezeigt. Man fängt mit einer Parabel an, die ihren Scheitel auf der x-Achse hat, und integriert sie zweimal. die Integrationskonstanten kann man frei wählen, eine Plattstelle fordert \(c_1\neq 0\). Die entstehenden Funktionen werden von dem CAS gleich im Grafikfenster eingetragen. Daher muss man andere Bezeichnungen wählen.
Abschnitt
1.9.3
Seite 104
Auflage 1:
Seite 101


An \(x_E=\pm k\) und \( x_W=\pm \sqrt{1+k^2}-1 \) sehen wir, dass die Extrema genau für \(k=0\) zusammenfallen, dass aber die Wendepunkte für \(k=0\) verschieden sind. Der eine fällt mit dem Extremum zusammen. In der Datei sind mit dem CAS diese Terme berechnet worden.
Abb. 1.71 Extrema werden zum Sattelpunkt. In a) ist eine Funktion (rot) aus einer Funktionenschar gezeigt, deren zwei Extrema mit wachsendem \(k\) auf der grünen Kurve nach oben wandern und dabei zusammenrücken, ihre beiden Wendepunkte wandern auf den blauen Kurven nach oben. Zusätzlich sind dargestellt die Taylorpolynome dritten Grades, entwickelt für \(E_1,\,E_2\) (dünn gestrichelt) und den Wendepunkt dazwischen (dünn blau). In b) ist für \(k=-0.4\) der Graph von \(f\) schon dicht an der rot gestrichelten Grenzlage der Schar, in der die Extrema zusammenfallen. Die Formeln der Taylorpolynome in c) zeigen, dass sie für \(k=0\) zusammengefallen sind in eine Sattelfunktion. In d) ist für \(k=0\) auch \(f\) als Funktion mit Sattel ohne Extrema zu sehen. Wenn \(k\) weiter wächst, tauschen \(E_1\) und \(E_2\) ihre Plätze und wandern ebenso wie die Wendepunkte auf ihren Kurven wieder nach unten.
e-k-ex-sattel.ggb

1.9.4 Regel von L'Hospital
Abschnitt
1.9.4
Seite 107
Auflage 1:
Seite 104


Abb. 1.72 L'Hospital'sche Regel und \(\ln\)-Funktion.
In allen Bildern geht es um \(f=\frac{h}{g}\), dabei ist \(h\) stets grün, \(g\) blau und die Quotienten-Funktion rot gezeichnet. Pinkfarben ist jeweils die Ableitung von \(f\) dabei. Im Text des Buches folgen Rechnungen und Untersuchungen.
a) \(f(x)=\frac{\ln(\sqrt{x}+1)}{\ln(x)}\), ein Beispiel dafür, dass man das Verhalten für \(x\to \infty\) mit der L'Hospital'schen Regel untersuchen kann, siehe Punkt 3. des Satzes.

b) \(f(x)=\frac{\ln(\sqrt{x}-k)}{\ln(x-k^2)}\), ein Beispiel für eine gemeinsame Polstelle in Zähler und Nenner am Rand des Definitionsbereiches und einen besonderen Effekt in der Ableitung. Sie können k variieren.

c) \(f(x)=x\cdot\ln(x)=\frac{\ln(x)}{1/x}\), ein Beispiel, bei dem ein geschicktes Umwandeln des Typs \(0\cdot\infty\) in den Typ \(\frac{\infty}{\infty}\) gelingt. Hier wird auch das merkwürdige Verhalten für \(x\ll 1\) in GeoGebra nachvollzogen.
a) lhospital-ln1+wurzelx-durch-lnx.ggb b) lhospital-ln-wurzelx-kdurch-ln x-k2.ggb c) lhospital-x-mal-lnx.ggb

Zusatz Zu Abb. 1.72 b) Der erwähnte besondere Effekt in der Ableitung ist zu sehen, wenn \(k\) variiert wird: \(\lim_{x\to k^2}f(x) = 1\), aber dieser Grenzwert scheint mit senkrechter Tangente erreicht zu werden, und zwar "von unten", wenn \(k<\frac{1}{2}\) ist, und "von oben", wenn \(k>\frac{1}{2}\) ist. Das zeigt auch die lila Kurve für \(f'\): sie geht gegen \(\pm\infty\). Was ist für \(k=\frac{1}{2}\)? In diesem Fall hat \(f'\) den Grenzwert 0. Diesen Grenzwert zu finden ist wieder eine schöne Übung mit L'Hospital. Die Ableitung \(f'\) auszurechnen ist etwas mühsam, bietet aber keine besonderen Probleme, man erhält \[ f'(x) = \frac{k \ln \left(x-k^2\right)+\sqrt{x} \ln \left(x-k^2\right)-2 \sqrt{x} \ln \left(\sqrt{x}-k\right)}{2 \sqrt{x} \left(x-k^2\right) \ln ^2\left(x-k^2\right)} \] Setzt man hier \(x=k^2\), so erhält man formal \(f'(k^2) = \frac{\infty-\infty}{0\cdot\infty}\). Das sieht unangenehm aus, da Zähler und Nenner für sich genommen unbestimmte Ausdrücke sind, die nach einer "geschachtelten" Anwendung von L'Hospital zu rufen scheinen. Nach einer kleinen Umstellung, die \(\ln(x-k^2) = \ln(\sqrt x - k) + \ln(\sqrt x + k)\) verwendet, sieht es aber viel besser aus: \[ f'(x) = \frac{(\sqrt x + k)\ln(\sqrt x + k) - (\sqrt x - k)\ln(\sqrt x - k)}{2 \sqrt{x} \left(x-k^2\right) \ln^2\left(x-k^2\right)}. \] Nun nutzt man aus, dass der Logarithmus \(\ln x\) für \(x\to0\) viel langsamer gegen \(-\infty\) geht als jede positive Potenz von \(x\) gegen 0, sodass \(\lim_{x\to0} x^a\ln x = 0\) ist für \(a>0\) (wir geben am Ende dieses Zusatzes eine kurze Begründung dafür). Mit \(x\to k^2\) geht ja \(\sqrt x - k \to0\), damit erhalten wir \[ \lim_{x\to k^2} f'(x) = \frac{2k\ln(2k)-0}{2k\cdot0} = \pm\infty, \] sofern \(\ln(2k)\ne0\) ist. Das Vorzeichen hängt vom Vorzeichen von \(\ln(2k)\) ab: \(+\) für \(2k>1\), \(-\) für \(2k>1\). Nur der Fall \(2k=1\), also \(k=\frac{1}{2}\) ergibt \(\frac{0}{0}\) und muss mit L'Hospital behandelt werden. Die nötigen Rechnungen, also das Ableiten von Zähler und Nenner, sind mühsam und sollten mit einem guten CAS erledigt werden. Es stellt sich heraus, dass man L'Hospital zweimal anwenden muss, um (mit \(k=\frac{1}{2}\) in \(f\) eingesetzt) \[ \lim_{x\to\frac{1}{4}}f'(x) = \lim_{x\to\frac{1}{4}}-\frac{1}{\sqrt{x} \left(16 x+12 x \ln ^2\left(x-\frac{1}{4}\right)-3 \ln ^2\left(x-\frac{1}{4}\right)+40 x \ln \left(x-\frac{1}{4}\right)-6 \ln \left(x-\frac{1}{4}\right)\right)} = -\frac{1}{\infty} = 0 \] zu erhalten. \(f\) hat in diesem Sonderfall also eine waagerechte Tangente am linken Rand des Definitionsbereiches.

Nun noch kurz zur Begründung von \(\lim_{x\to0} x^a\ln x = 0\). Wir führen einige Ersetzungen durch:
\(y=x^a,\ x=\sqrt[a]y,\ x^a\ln x = \frac{1}{a}y\ln y\), \(\qquad x\to0 \iff y\to0\): hier wird \(a>0\) gebraucht;
\(y=e^{-z},\ z=-\ln y,\ \frac{1}{a}y\ln y = -\frac{1}{a}z\, e^{-z}\), \(\qquad y\to0 \iff z\to\infty\);
\(\lim_{z\to\infty} z\, e^{-z} = 0\) wegen des schnellen Wachstums der e-Funktion.
Abschnitt
1.9.4
Seite 109
Auflage 1:
Seite 106


a) ahochxdurchx-bhochxdurchx.ggb    
b) ahochxdurchx-ahoch-minusxdurchx.ggb
Abb. 1.73 L'Hospital'sche Regel für \(\infty-\infty\).
a1) und b1) zeigen die Exponentialfunktionen \(a^x\) und \(b^x\) (grün), \(y=x\) (blau) und die Quotienten \(\frac{a^x}{x}\) und \(\frac{b^x}{x}\) (braun bzw. violett) mit ihrem Pol bei \(x=0\), dabei ist in a) \(a=2,\ b=4\), in b) \(a=2,\ b=a^{-1}=\frac{1}{2}\).
In a2) und b2) ist die Differenz \(\frac{a^x}{x}-\frac{b^x}{x}\) (braun minus violett) durch schwarze Strecken visualisiert, die jeweils in gleicher Länge gelb von der x-Achse aus dargestellt sind und dadurch an der Differenzfunktion (rot) enden. Speziell: \(\overline{AB}=\overline{QD}\). Die entscheidende Ausnahme ist die Polstelle \(x=0\), an der die stetige Fortsetzung den oben berechneten Wert \(\ln a-\ln b\) (hellblau) hat. In b2) gilt \(\frac{a^x-a^{-x}}{x}=\frac{2\sinh(x\ln a)}{x},\) siehe Text.
Anregung 1.7
Abschnitt
1.9.4
Seite 110
Seite 106

Lösung der Anregungen
Anregung 1.7 (Zur Regel von L'Hospital)
Die Regel von L'Hospital führt nicht immer zum Ziel. Der Leser versuche einmal, sie auf folgende Grenzwerte anzuwenden: \( \begin{align*} \lim_{x\to\infty}\,&\,\frac{{\rm e}^x-{\rm e}^{-x}}{{\rm e}^x+{\rm e}^{-x}}, & \lim_{x\to 0}\,&\,\frac{x^2\cos\left(\frac{1}{x}\right)}{\sin x}, & \lim_{x\to\infty}\,&\,\frac{3x}{\sqrt{2x^2-1}}. \end{align*} \)
Hinweis
Im ersten und letzten Beispiel dreht man sich erfolglos im Kreis, ohne dass sich der Typ \(\frac{\infty}{\infty}\) ändert, im zweiten Beispiel erhält man nach einer Regelanwendung einen Ausdruck ohne Grenzwert. In allen Fällen führen einfache Umformungen zum Ziel und den Grenzwerten jeweils \(1,\ 0, \frac{3}{\sqrt{2}}\). Man schaue auch noch einmal zu den Sinus-Wunderdingen, dort käme man mit L'Hospital bei \(x=0\) nicht gut zurecht.

1.9.5 Fourierreihen
Abschnitt
1.9.5
Seite 111
Auflage 1:
Seite 107

Abb. 1.74 Amplituden und Spektrum eines Klanges. In a) ist der Luftdruckverlauf eines Klanges für etwas mehr als 15 ms dargestellt. Gezeigt ist die Differenz zum Durchschnittswert, der der Stille entspricht. b) zeigt das Frequenzspektrum dieses Klanges, entnommen aus ca. 100 ms. Dadurch wird erreicht, dass nur das wesentliche Spektrum, nicht aber auch das Ausklingen des 1.1 sec langen Klanges zu sehen ist.

Chordwav, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Töne zu
1.75 bzw.
1.77
zu Abb. 1.74 a), zu Abb. 1.74 b) Tonbeispiele:
Links: Der Akkord in chord.wav, aus den Amplituden neu zusammengesetzt.
Rechts: Der Akkord in chord.wav, rekonstruiert aus den 6 stärksten Teilfrequenzen im Spektrum.
Abschnitt
1.9.5.1
Seite 111
Auflage 1:
Seite 108

Abb. 1.75 Amplituden und Spektrum einer Violin-D-Saite. In a) Luftdruckverlauf, b) Fre quenzspektrum in logarithmischer Darstellung. Die waagerechte Achse ist nicht mit Frequenzen, sondern mit Obertonnummern bezeichnet.


Abb. 1.76
Töne zu
1.75 bzw.
1.77
zu Abb. 1.75, zu Abb. 1.77 Tonbeispiele zum Geigenklang:
zu Abb. 1.75 D-Saite mit 16 Teiltönen
zu Abb. 1.77 D-Saite mit 16 Teiltönen mit Störton.
Klicken Sie auf die Bilder der Lautsprecher, um die Töne und den Unterschied zu hören.
Abschnitt
1.9.5.1
Seite 113
Auflage 1:
Seite 109

Abb. 1.77 Spektrum einer Violin-D-Saite mit Störung.
a) geänderter Schwingungsverlauf ohne Erkennbarkeit der Störung,
b) Spektrum mit Störton, rot hervorgehoben.
Abschnitt
1.9.5.1
Seite 112
Auflage 1:
Seite 108

Abb. 1.76 Obertöne einer Violine. a) Schwingungsmodi und zugehörige Obertöne, b) diese vier Schwingungen in 8 ms, c) Sägezahnschwingung aus 16 Obertönen mit Gibbs’schem Phänomen, das in Beispiel 1.5 erklärt wird. Die Amplituden sind an Abb. 1.71 angeglichen.
Abschnitt
1.9.5.2
Seite 114
Auflage 1:
Seite 111

Abb. 1.78 Zur Bestimmung der Normen von Sinus- und Cosinusfunktionen. In a) ist \(||\sin x||^2\) als das \(\frac{1}{\pi}\)-fache der Fläche unter dem Integranden dargestellt, b) und c) zeigen dies für \(||\cos x||^2\) und \(||\sin k x||^2\).
FourierNorms.ggb
Abschnitt
1.9.5.2
Seite 115
Auflage 1:
Seite 112

Abb. 1.79 Links sind in Grün und Blau \(\sin 3x\) und \(\cos 5x\) zu sehen, rechts in Rot ihr Produkt und dessen Integralfläche. Damit wird gezeigt \(\langle\sin 3x,\cos 5x\rangle=0\).
fourier-sin3cos5.ggb
Es ist in der Datei allgemein \(\sin n x\) und \(\cos m x\) realisiert. So können Sie sich ansehen, dass für jedes \(n\) und jedes \(m\) das Produkt punktsymmetrisch zu \(\pi,0)\) ist und damit -wie im Buch argumentiert- diese beiden Funktionen stets orthogonal sind.
Abschnitt
1.9.5.2
Seite 116
Auflage 1:
Seite 112


fourier-sin2sin3.ggb   
fourier-cos3cos5.ggb
Abb. 1.80 Die Orthogonalität in den Fällen 2) und 3). a) Beispiel zur Orthogonalität von \(\sin nx\) (grün) und \(\sin mx\) (blau) für \(n=2\) und \(m=3\) (Fall 2). Das Produkt (rot) ist zwar nicht mehr punktsymmetrisch zu \((\pi,0)\), aber im Intervall \([0,\pi]\) wenigstens noch zu \((\frac{\pi}{2},0)\). Analoges gilt im Intervall \([\pi,2\pi]\). Damit ist die Flächenbilanz null.
b) zu Fall 3), es ist keine Punktsymmetrie mehr auszumachen, hier müssen trigonometrische Formeln helfen: siehe den unmittelbar folgenden Zusatzkasten. Aber auch die beiden Funktionen \(\cos nx\) (grün) und \(\cos mx\) (blau) sind letztlich orthogonal. Siehe Text.
Abschnitt
1.9.5.2
S. 116
Auflage 1:
Seite 113

Beweis der trigonometrischen Formel: \(\cos(a+b)\cos(a-b) = \cos^2 a - \sin^2 b \), die auf Seite 116 benutzt wurde:
Der Einfachheit halber wird das Argument \(x\) weggelassen, die Formeln lauten dann \( \qquad\sin n \sin m = \sin^2 a - \sin^2 b \qquad\) bzw. \(\qquad\cos n \cos m = \cos^2 a - \sin^2 b\).
Wegen \(a = \frac{n+m}{2}\) und \(b = \frac{n-m}{2}\) ist \(n = a+b\), \(m = a-b\).
Deshalb heißen die Formeln nun \( \qquad\sin(a+b)\sin(a-b) = \sin^2 a - \sin^2 b\ \qquad\) bzw. \( \qquad\cos(a+b)\cos(a-b) = \cos^2 a - \sin^2 b\).

Beweis der ersten Formel:

Die Additionstheoreme für den Sinus geben

\(\sin(a+b) = \sin a \cos b + \sin b \cos a\),
\(\sin(a-b) = \sin a \cos b - \sin b \cos a\),

daraus folgt mit der dritten binomischen Formel

\(\sin(a+b)\sin(a-b) = \sin^2 a \cos^2 b - \sin^2 b \cos^2 a = \sin^2 a - \sin^2 a \sin^2 b - \sin^2 b + \sin^2 b \sin^2 a =\sin^2 a - \sin^2 b\).

Beweis der zweiten Formel:

Die Additionstheoreme für den Cosinus geben

\(\cos(a+b) = \cos a \cos b - \sin b \sin a\),
\(\cos(a-b) = \cos a \cos b + \sin b \sin a\),

daraus folgt mit der dritten binomischen Formel

\(\cos(a+b)\cos(a-b) = \cos^2 a \cos^2 b - \sin^2 b \sin^2 a = \cos^2 a - \cos^2 a \sin^2 b - \sin^2 b + \sin^2 b \cos^2 a = \cos^2 a - \sin^2 b\).

Abschnitt
1.9.5.2
Seite 117
Auflage 1:
Seite 113

Abb. 1.81 Dreiecksschwingungen. Hier sieht man Dreiecksschwingungen als denkbare Basis für eine andere Art von Fourierreihe, von links nach rechts dreieckiger Ersatz für \(\sin x,\ \sin 2x,\ \sin 3x,\ \cos x,\ \cos 2x\).
Abschnitt
1.9.5.2
Seite 118
Auflage 1:
Seite 115

Abb. 1.82 Gerade und Ungerade Funktionen. a) Gerade Funktion, b) Ungerade Funktion, c) Teilfunktion periodisch mit Periode \(2\pi\) fortgesetzt als gerade Funktion, d) Teilfunktion periodisch mit Periode \(2\pi\) fortgesetzt als ungerade Funktion.
Zusatz
ungerade-gerade-poly.ggb
Das schwarze Polynom können Sie frei formen. Für das rote Polynom gilt \(k(x)=x^2\cdot p(x)\). Dadurch wird eine waagerechte Tangente beim Schnitt mit der y-Achse erzwungen. Für die gerade Fortzsetzung hätte k nicht den Ursprung erreichen müssen, aber stetige ungerade Fortstetzungen müsssen den Ursprung enthalten. Allerdings müssen diese dort keine waagerechte Tangente haben.
Freie Polynome rot bzw. schwarz für \(x<=0\) werden rechts auf verschiedene Weise fortgesetzt.
1. Die rot-grüne Funktion ist gerade, stetig und differenzierbar.
2. Die rot-blaue Funktion ist ungerade, stetig und differenzierbar .
3. Die schwarz-gelbe Funktion ist gerade, stetig und NICHT differenzierbar.
4. Die schwarz-violette Funktion ist ungerade, NICHT stetig und damit auch nicht differenzierbar.
Sowohl ungerade als auch gerade Funktionen haben mit einer Nullstelle \(x_0\) stets auch \(-x_0\) als Nullstelle.
Wenn nämlich \(f(-x)=-f(x)\) gilt, dann auch \(f(-x_0)=-f(x_0)=-0=0\).
Gerade Funktionen haben ja zu jedem \((x_a,a)\) stets auch \(( -x_a,a)\) als Kurvenpunkt.

In der ggb-Datei ist ein freies Polynom interaktiv formbar.
Anregung 1.8
Abschnitt
1.9.5.3
Seite 120
1.Auflage
Seite 117

Lösung der Anregungen
Anregung 1.8 (Fourier-Koeffizienten)

Prüfen Sie die Formel
\begin{align*} c_n &= \frac{1}{2\pi}\int_0^{2\pi} f(x){\rm e}^{-{\rm i} nx} {\rm d} x. \end{align*} nach, indem Sie die Formeln für die reellen Fourierkoeffizienten zusammensetzen,
um die \(c_n\) zu bekommen, und dann die Euler'sche Formel unter dem Integral anwenden.
Was passiert für \(c_0\)?
Abschnitt
1.9.5.4
Seite 122
Auflage 1:
Seite 118

Abb. 1.83 Fourierreihe zum Sägezahn. Von links nach rechts sind die Integranden für die Koeffizienten \(b_1,\ b_2\) und \(b_5\) in grün gezeigt, d.h. \(\frac{1}{\pi} s(x)\sin x,\ \frac{1}{\pi} s(x)\sin 2x,\ \frac{1}{\pi} s(x)\sin 5x\). Zum Vergleich ist auch \(\frac{1}{\pi} s(x)\) blau eingezeichnet. Die Zahlen in den grünen Teilflächen geben deren relative Größe an, die absoluten Werte ergeben sich durch Multiplikation mit dem extra gezeigten Faktor.
SaegezahnFourier.ggb

1.9.6 Fouriertransformation
Abschnitt
1.9.6
Seite 124
Auflage 1:
Seite 120

Abb. 1.84 Funktion fortgesetzt mit verschiedenen Perioden \(T\): a) \(T =2 \pi\), b) \(T = 4\pi\), c) \(T = 8\pi\), d) \(T = 16\pi\).
fourierAmplFkt.ggb (als Prototyp).
Siehe auch das Mathematica-Notebook zum nächsten Bild!
Abschnitt
1.9.6
Seite 124
Auflage 1:
Seite 121

Abb. 1.85 Amplitudenspektren zu verschiedenen Perioden \(T\):
a) \(T = 2\pi\), b) \(T = 4\pi\),
c) \(T = 8\pi\), d) \(T = 16\pi\).

FourierSeriesToTransformForTriangle, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Abschnitt
1.9.6
Seite 124
Auflage 1:
Seite 121

Abb. 1.86 Spektren als Balkendiagramme für verschiedene Perioden.
a) zu \(2\pi\), b) zu \(4\pi\),
c) zu \(8\pi\), d) zu \(16\pi\).

FourierSeriesToTransformForTriangle, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen
Abschnitt
1.9.6
Seite 125
Auflage 1:
Seite 122

Abb. 1.87 Übergang zur Transformierten:
a) Perioden \(8\pi\) und \(16\pi\) überlagert, b) Periode \(16\pi\) und Transformierte,
c) Transformierte mit allen diskreten Spektren.
FourierSeriesToTransformForTriangle, Mathematica Quelltext
Dies zum Lesen und Verstehen

1.9.7 Laplacetransformation
Zusatz
Seite 128
Auflage 1:
Seite 125

Diese Berechungen greifen wir bei den DGLn in Abschnitt 4.5.7 auf.

Von der Urbildfunktion zum Integranden des Laplace-Integrals.
Obwohl links die Funktionsmaxima exponentiell wachsen, i.W. mit \(e^{\frac{1}{5}t}\), drückt der Faktor \(e^{-s\;t}\) für \(s>\frac{1}{5}\) die gegebene Funktion so zusammen, dass das Integral bis \(\infty\) existiert, es ist \[G(s)=\int_0^\infty g(t)e^{-s\;t}{\rm d}t=\int_0^\infty g_s(t){\rm d}t \] die Laplacetransformierte von \(g(t)\), sie ist im nächsten Bildpaar rechts in Rot zu sehen.
Laplace-cos-e-plusFuenftel-URs.ggb
Zusatz
Seite 128
Auflage 1:
Seite 125

Visualisierung des Rechenweges.
Der Integrand \(g_s\) des Laplace-Integrals ist links für \(s=0.6\) in Orange gezeichnet, der Graph hängt stark von \(s\) ab, das können Sie frei in der obigen GeoGebradatei ausprobieren.
Zusätzlich ist in Violett eine bestimmte Stammfunktion \(G_s(t)\) zu sehen, für die \(G_s(\infty)=0\) ist. Dann ist der Integralwert \(-G_s(0)\), das ist durch den gespiegelten Vektor von \(\overrightarrow{OB}\) hellviolett zu sehen. Im rechten Bild ist er als Ordinate für \(S=(s,-G_s(0))\) verwendet. Dadurch kann man rechts als rote Ortskurve von \(S\) die Laplacetransformierte erhalten.

Weiter ist das Integral in den Grenzen von 0 bis 12 von \(g_s\) als Fläche markiert. Der Integralwert ist Wert=0.34, das ist auch schon \(-G_s(0)\), da bis \(\infty\) nur noch so wenig Fläche hinzukommt.
Laplace-cos-e-plusFuenftel-ZB.ggb
Zusatz
Seite 128
Auflage 1:
Seite 125

Berechung der Laplacetransformierten mit GeoGebra-CAS.
Hierzu ist eine eigene GeoGebra-Datei mit allgemeineren Parametern verwendet worden. Die Zellen werden mit \($1,\;$2,\dots\) angesprochen. \($1\) ist die Urbildfunktion (grün), Achtung: mit \(:=\) definiert, \($2\) ist der Laplace-Integrand (orange). \($3\) ist eine Stammfunktion (violett), das unbestimmte Integral mit Integrationskonstante. In \($4\) sieht man die Laplacetransformierte
\(G(s)=\int_0^\infty g_s(t){\rm d}t=G_s(\infty)-G_s(0)=\frac{s-a}{ \omega^2+(s-a)^2}\) Wegen des Minuszeichens steht \(s-a\) anstatt \(a-s\).
Laplace-cos-e-CAS.ggb
Laplace-cos-e.nb, Mathematica Quelltext      Dies zum Lesen und Verstehen
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und TIPPS

Liste der Zusätze
01 Analysis 2D
Anregungen und Lösungen

Erstellt: Dez.2020, Update 15. Oktober 2024
 Prof. Dr. Dörte Haftendorn  Prof. Dr. Dieter Riebesehl  Dipl.-Math. Dipl.-Ing. Hubert Dammer